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Alt 20.11.2008, 23:36
PrimaBella PrimaBella ist offline
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Standard AW: Ein kurzes Hallo von mir

Hallo Ihr Lieben,
nach langem Zögern melde ich mich auch zur Stelle. Ich habe einen schwer kranken Vater. Er ist vor drei Jahren an einem Non-Hodgkin Lympom zuzüglich einem Mantelzell-Lymphom erkrankt. Die Chemo hat er recht gut überstanden, denn gesundheitlich ist er immer ein wahres Stehaufmännchen gewesen. Allerdings hatte er Herzrhytmusstörungen. Diese können es mit sich bringen, dass sich Blutgerinnsel bilden und diese ins Hirn wandert und einen Schlaganfall auslösen. Deshalb bekommen diese Menschen Marcumar, ein Blutverdünner. Die Diagnose, die in einem Krankenhaus gestellt worden war, befand sich auf dem postalischen Weg zum behandelnden Arzt, als ihn unmittelbar vor der Behandlung mit Macumar, ein schwerer Schlaganfall niederstreckte.
Ich fand ihn im Bett - er konnte sich noch bemerkbar machen und kam innerhalb der ersten wichtigen Stunden ins Krankenhaus. Leider schlug die Lyse nicht an und er ist seitdem halbseitig gelähmt, betroffen ist auch das Sprachzentrum. Durch seinen schlechten Allgemeinszustand wurde die Stabilisierungsbehandlung des Non-Hodgkin nicht gemacht (er ist 80 Jahre) und jetzt hat sich zu allem Elend auch noch der Krebs zurückgemeldet. Mehrere dicke Tumore haben sich am Hals angesiedelt und sind nicht operabel, bzw. sein Zustand ist so schlecht, dass eine Behandlung für ihn nur eine Verlängerung des Lebens mit sich bringen würde, nicht aber eine Verbesserung. Er hat ja selbst seinen Lebensmut verloren, schon als er den Schlaganfall erlitt, denn er war immer ein körperlich sehr aktiver Mensch.
Nun stehe ich vor einem Dilemma, denn zwei Ärzte (und auf telefonische Rückfrage ein Spezialist für NHL, der von einem der Ärzte befragt wurde) sagen, dass es ein Rezidiv ist, dass aber die genaue Art des Krebs erst durch eine Biopsie benannt werden kann. Nur, was soll es für ihn noch? Der behandelnde Arzt geht mit mir jeden Weg, der meinem Papa hilft, kann aber die Verantwortung für eine solche Entscheidung nicht tragen. Mein Papa, den ich gefragt habe, was er möchte, hat keine Entscheidung getroffen und ich bin diejenige, die vor ihrem Gewissen vertreten muss, ob die Entscheidung richtig oder falsch war. Wenn er (oder ich) eine Behandlung wollen, bekommen wir die. Nur weiß ich noch nicht einmal, ob er eine Chemo überleben würde, oder ob er dann nicht eine "lebende Leiche" wäre - die Schreckensversion wenn Menschen durch die Maschinen nicht sterben können. Die Wahrscheinlichkeit ist ja außerdem ziemlich hoch, dass die Chemo noch nicht einmal etwas bringen würde.
Oh, jetzt habe ich aber viel geschrieben, dabei wollte ich nur Hallo sagen.

Nur zum Verständnis: Ich bin eine Endvierzigerin und pflege meine Eltern. Meine Mutter ist dement und kann mit solchen Fragen nicht umgehen. Aber ich stehe mit vielen Frage alleine da. Damit fange ich nun an. Falls jemand antworten möchte, eins nur: ich bin durch meine Berufstätigkeit und die beiden Pflegefälle zeitlich sehr eingeschränkt und kann nicht täglich surfen. Es kann daher immer mal ein paar Tage dauern bis ich mich melde.

Geändert von PrimaBella (20.11.2008 um 23:40 Uhr)
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