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Alt 13.11.2008, 08:46
polarpingu polarpingu ist offline
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Standard AW: Ich mache mir große sorgen um meinen Papa!

Hallo Conny,

ich kann Dich so gut verstehen. Doch Du darfst Deine Entscheidung sie ins Pflegeheim gegeben zu haben nicht daran messen, wie viel sie Dir bedeutet hat. Es ist eine verdammt schwere Entscheidung und wenn ich ganz alleine mit alledem hier stehen würde, dann hätte ich mich auch gegen eine Pflege zu Hause entschieden. Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich als Minijobber die Zeit habe, das mein Haus nur 15 Meter von dem der Schwiegereltern entfernt steht, das mein Schwiegervater noch gut drauf ist, dass ich drei wunderbare Kinder und einen tollen Mann habe, die mich unterstützen. Und wenn alle Stricke reißen, sind auch noch genug Schwager und Schwägerinnen im Umkreis von 10 km in Kürze zur Stelle. Also bisher geht es mit der Pflege noch ganz gut, aber ich denke ja, dass da noch einiges auf uns zukommen wird. Wenn ich an meine Grenzen stoße, dann werde ich natürlich auch die Sozialstation zur Hilfe nehmen. Meine allerbeste Freundin ist examinierte Altenpflegerin und hat mir ebenfalls Rat und Tat angeboten. Ich fürchte mich ein wenig vor dem, was da noch auf uns zukommt, am Meisten vor eventuellen epileptischen Anfällen – hatte Deine Mutter welche?

Quäle Dich doch nicht mit Vorwürfen! Sicherlich würde ein Jeder lieber im Kreise der Familie in vertrauter Umgebung von uns gehen, doch manchmal geht das eben nicht! Meinst Du denn nicht, dass Deine Mutter deine Entscheidung verstanden hat? Wem hätte es genützt, wenn Du sie um jeden Preis nach Hause geholt hättest? Du bist doch so oft bei ihr gewesen und hast damit gezeigt, was sie Dir bedeutet und wie sehr Du die letzte Zeit mit ihr genießen möchtest. Quäle Dich nicht unnötig! Deine Ma war nicht traurig darüber, dass sie im Heim sterben sollte, sondern darüber, dass sie so liebe Menschen wie Dich zurücklassen musste und die Traurigkeit wäre auch bei Dir zu Hause aufgekommen.

Kopf hoch – mit der Zeit wirst Du schon wieder ins Reine mit Dir kommen. Es ist einfach sehr hart, was man so alles im Leben ertragen muss, aber es stärkt auch ungemein und diese Erfahrung kannst Du dann als Lebenserfahrung an andere weiter geben.

Sei lieb gegrüßt, ich freue mich immer wieder von Dir zu „lesen“!

polarpingu

PS. Heute wird groß Hochzeitstag gefeiert mit der ganzen Familie – Schwiegermutter versteht gar nicht warum wir so ein Theater um den 44. machen – ist das nicht alles furchtbar traurig!
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