[solveigh]

Hallo Andrea,

Deine Zeilen könnte von mir sein:

Auch ich lese schon seit 3 ¾ Jahren hier im Krebs Kompass mit. Oft fehlen mir aber die Worte oder mir fehlt einfach die Zeit um hier mitzuschreiben.

Mein Mann (41) ist seit März 2005 an Magenkrebs mit Bauchfellmetastasen erkrankt. Ich bin 35 und unser Sohn ist 4 ¼ . Er war bei Diagnosestellung ½ Jahr alt.

Wir Ihr, hatten wir auch das volle Programm: OPs und immer wieder Chemos. Auch wir hatten immer wieder gute Phasen in denen es meinem Mann über Monate sehr, sehr gut ging.

Zur Zeit haben wir wieder eine schlechtere Phase und auch ich merke, daß die Kraft bei mir schwindet. Ich bin selbständig, versuche den Haushalt einigermaßen aufrecht zu erhalten ( wann hab ich zum letzten Mal Fenster geputzt?), muß und möchte mich um unseren Sohn kümmern, der sehr fordernd ist, und dann muß ich mich natürlich auch um meinem Mann kümmern.

Wie Du fühle ich mich irre müde. Ich könnte nur noch schlafen. Ich hab mal zu unserem Arzt gesagt: „Mein größter Wunsch wäre, nur einmal aufzuwachen und eine ganz normale Familie zu sein.“

Auch ich merke wie wir uns verändern: Unser Freundeskreis schwindet, unsere Aktivitäten werden immer weiniger, dass schlechte Gewissen gegenüber unseres Sohnes immer größer, wann waren wir das letzte mal im Zoo mit Ihm? Geschweige denn im Urlaub!

Unser Sohn musste auch früh "Erwachsen“ werden. Und ich merke oft, wenn ich unter “Strom“ stehe, dass dann auch er unter Strom steht, noch anhänglicher wird und nicht von meiner Seite weicht. Sobald es meinem Mann wieder besser geht, ich Ruhiger werde, wird unser Sohn auch wieder Ruhiger. Was ja irgend wie auch nachvollziehbar ist.

Schade finde ich, dass uns so viel Zeit gestohlen wird, die wir wegen der Krankheit nicht genießen können.

Falls Du Lust hast, schreib mir doch

Danke liebes Forum, dass es Euch gibt

Grüße Solveigh