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Alt 11.11.2008, 10:28
polarpingu polarpingu ist offline
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Standard AW: Ich mache mir große sorgen um meinen Papa!

Hallo conny,

ich freue mich so sehr, dass du immer wieder auf meine Beiträge eingehst – es hilft. Wir leben übringens in der Lüneburger Heide.

Es tut mir so wahnsinnig leid, dass Deine Mutter letzte Woche eingeschlafen ist – ich weiß gar nicht was ich sagen soll – am liebsten würde ich Dich jetzt einmal ganz feste aus der Ferne drücken…
Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch, aber der Gedanke: „Endlich, sie hat es geschafft und wir wissen so gar nicht was noch vor uns liegt“, kam in mir hoch. Du wirst bestimmt viele tröstende Worte in den letzten Tagen gehört haben und auch immer wird es heißen, dass es für alle so am Besten ist! Aber mit dem Abstand der Monate und Jahre, wirst Du es auch so sehen. Ihr Leiden ist vorbei und auch Deine Trauer wird erträglicher werden mit der Zeit. Such Dir Fotos raus, auf denen sie noch ganz gesund aussah und stelle sie Dir in die Wohnung, damit Du deine liebe Mutter so in Erinnerung behalten kannst! Ich finde das alles so furchtbar mit dieser Scheiß Krankheit – es ist so endgültig und doch hoffen alle immer noch auf ein Wunder das nicht eintreten wird. Ja, wir genießen die Wochen die uns mit Schwiegermutter noch bleiben, doch ehrlich gesagt sollte der Zustand lebenswert bleiben. Noch kann ich mich mit ihr unterhalten und sie spricht auch mit uns. Sie ist zwar schwach, aber mobil. Und diese Zeit möchte ich genießen. Wenn dann die wirklich schlimme Zeit anfängt, dann wünsche ich mir eigentlich, dass es sehr schnell geht. Übrigens, mir hat der Arzt gesagt, das Sinnesorgan „Gehör“ ist das letzte was der sterbende Mensch verliert, also hat deine Mutter bis zuletzt alles verstanden was Du erzählt hast. Mein Schwager lag zwei Tage akut im Sterben und man hatte Ihn ins Koma gelegt, trotzdem sagten die Ärzte zu meinem Mann, das er mit seinem Bruder reden solle, um ihn ins Leben zurückzuholen! Wenn er hoffentlich bald aus dem Koma aufgeweckt wird, werden wir ihn fragen, ob er sich daran erinnern kann. Gestern wurde er wieder acht Stunden operiert, da er nach einer Lungenentzündung im Moment etwas stabiler ist. Ich habe so viel Hoffung dass er wieder annähernd der Alte wird.
Übermorgen haben Schwiegereltern ihren 44. Hochzeitstag und sogar die Tochter aus dem weit entfernten Stuttgart kommt mit ihren Kindern. Es sollte der letzte Hochzeitstag im Kreise der ganzen Familie werden – das nun doch eines der Kinder nicht kommen kann, damit hat vor einigen Tagen auch keiner gerechnet. Was soll’s Zähne zusammen und durch, wir lassen den Kopf nicht hängen und genießen die schönen Tage die wir noch zusammen haben. Dir wünsche ich viel Kraft und Trost für die nächste Zeit und denke daran, dass es Deiner Mama jetzt gut geht und sie immer in Deinem Herzen weiterleben wird.

Liebe Grüße

polarpingu
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