Einzelnen Beitrag anzeigen
  #37  
Alt 01.11.2008, 17:46
Benutzerbild von Marion69
Marion69 Marion69 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.09.2008
Ort: Bayern
Beiträge: 36
Standard AW: Ich mache mir große sorgen um meinen Papa!

Ich war gestern bei meinem Papa im Hospiz.Und als wir reinkamen saß er in der Leseecke in einem Korbsessel mit der Hospizleiterin und wir hörten ihn schon mit ihr reden.Er wollte unbedingt alleine raus mit dem Gehwagen und es gehe ihm doch gut und heute morgen hat er sich doch alleine gewaschen und gefrühstückt und er kann das es war eine heiße Diskussion um ihm zu erklären das er vorsichtig sein soll denn sein Bein knickt immer um und das es gefährlich ist.Er saß da und weinte und sagte zu mir mit Tränen in den Augen er wolle raus.Wir gingen dann mit ihm raus im Rollstuhl das wollte er zwar nicht so aber besser als gar nicht raus.Er tat mir so leid wie er so da saß im Sessel.Mein Papa war immer ein selbstständiger Mann er kümmerte sich auch nach meiner Mama ihrem Tod ganz alleine und gut.
Dann fuhren wir raus seine Lebensgefährtin war auch dabei.Dort ist ein schöner Park.Die Sonne schien schön und mein Papa redete so was den ganzen Tag heute im Hospiz war.Und das er heute Bäume ausreissen wolle.dann redete er immer wieder davon wie das alles mit dem Hospiz ist wer das zahlt.Und ob das nicht zu teuer ist.Und er hört damit nicht mehr auf.Er war aber ganz klar im Kopf er macht sich einfach Sorgen das ich oder seine Lebensgefährtin das zahlen müssen.Das ist aber nicht so es ist alles geregelt.Aber er macht sich da so einen Kopf.Wahnsinn!! Als wir später wieder drin waren ließ er sich das alles unbedingt nochmal von der Hospizleiter zeigen die Papiere und erklären.
Also als wir draussen waren erzählte er so wie mein Papa halt immer erzählte von der Dame die heute da war und ihm auf dem Klavier was vorspielen wollte da mache mein Papa Scherze und sagte ich wollte das nicht und er schickte sie wieder raus mit einem Scherz.
Er war als wir draußen war so gut drauf.
Und dann nach ca.30Min. fuhren wir wieder rein und er erzählte uns das er schon dei Nächte nicht mehr schläft.Und er einfach nicht mehr Essen kann er kann nicht mehr schlucken.
Und als seine Lebensgefährtin Plätzchen auspackte und er die sah flippte er total aus das sind dann immer die "Ausraster" die er dann plötzlich bekommt durch die Hirnmetastasen.Er schimpfte erst dann konnte er nicht mehr reden dann waren die Sprechblokaden wieder da dann zapelte er mit den Händen machte ganz komische Geräusche mir wurde ganz anders ich hatte wahnsinnige angst das er erstickt.Dann hatte er so eine Wut in sich da schreit er dann.Da war er plötzlich ein anderer Mensch.In diesem Moment kam die Hospizschwester.Ich nahm sie mit raus erklärte ihr die Situation.Und sie nahm mich erstmal ganz fest in den Arm und ich weinte.Dann erklärte sie mir das sie meinem Papa heute morgen geholfen hat beim duschen.Ihn Frühstück brachte.Und dann es ihm gut ging.Das sind so "Austicker" entschuldigt" das ich das so nenne aber ich weiß es nicht anders auszudrücken.Die Schwester erklärte mir dann das mit dem schlucken kommt vom Kopf das hat er nicht wirklich er meint es.Und das er drei Nächte nicht geschlafen hat stimmte auch nicht.Er hat gut geschlafen die letzten 2Nächte.Er redet durch die Hirnmetastasen wirres Zeug.Die Schwester war echt nett und sagte zu mir wenn ich es nicht mehr aushalte wenn es zu arg schmerzt soll ich einfach erst mal raus gehen und mich nicht quälen.Und dann wenn ich mich ausgeweint habe und es wieder besser geht rein gehen.Und sie sagte mir so solle ich das immer machen.Wir bekamne dann erstmal einen Tasse Kaffee und setzten uns dort ins Wohnzimmer in der zwischenzeit aß mein Papa Mittagessen.
Die Tasse Kaffee tat so gut in dem Moment und die Schwestern dort drin sind so lieb.Und ich habe mich dann gestern wieder bei den Schwestern entschuldigt das mein Papa einfach das nicht so meint.Die sagten dann das sie das wissen und das wir uns nicht immer entschuldigen müssen dafür sind wir doch da.
Als wir dann gingen nahm mein Papa mich sogar leicht in den Arm und drückte mich.was er schon lange nicht mehr tat.Weil er es nicht kann.
Es ist jedesmal ein Gefühlschaos.Und ich brauche dann immer ein paar Tage um alles zu verarbeiten.

Traurige Grüße Marion.
Mit Zitat antworten