AW: Folgeprobleme durch Darmoperation und Bestrahlung - Loch im Darm
Das Anlegen eines so genannten Entlastungsstomas ist wahrscheinlich der einzig gangbare Weg. Spätfolgen der Strahlentherapie heilen meistens nicht wieder aus. Wenn das "Sekret" auch in den Bauchraum durchbricht, riskiert Dein Vater Komplikationen wie Bauchfellentzündung oder Sepsis und das ist dann wirklich wenig nett. Wenn Dein Pa die Ärzte nicht handeln lässt, spielt er mit seinem Leben. Ich weiß, wovon ich rede. An einer Bauchfellentzündung nach der OP wäre ich fast gestorben...
Ich habe mein Ileostoma in den letzten 3 Jahren übrigens echt schätzen gelernt und lebe ganz prima damit. Ich habe nur Vorteile dadurch. Das fängt schon bei ganz banalen Dingen an.... nie wieder auf ein schmutziges Klo setzen müssen, nie wieder eine brennende Puperze, nie wieder kann mich einer beschuldigen, dass ich gepupst hätte... vom Überleben mal ganz abgesehen. Eine Brille mit Horngestell auf meiner Nase würde mich weitaus mehr stören.
Es gibt übrigens ca. 100.000 Menschen in Deutschland, die mit einem Stoma leben und die Queen Mum hatte ihres über 50 Jahre lang. Selbst der Tänzer Fred Astaire hatte eines. Ich befinde mich in exklusiver Gesellschaft. Damit muss ich mich wirklich nicht verstecken...
Liebe Grüße
chaosbarthi
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Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma
Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich.
(Epiktet, griech. Philosoph, 50-138)
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