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Alt 21.10.2008, 10:45
polarpingu polarpingu ist offline
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Unglücklich AW: Ich mache mir große sorgen um meinen Papa!

Bittere Pille!


Tja – gestern war der bisher traurigste Tag in der Krankengeschichte meiner Schwiegermutter. Sie hatte im Krankenhaus einen Termin zum MRT und mein Mann und ich haben den Schwiegereltern angeboten sie zu begleiten. Es gab dann tatsächlich eine Möglichkeit, dass mein Mann und ich alleine mit den beiden behandelnden Ärzten sprechen konnten. Was wir dann hörten war niederschmetternd, auch wenn wir schon seit der Diagnose im Februar diesen Jahres, um die Ernsthaftigkeit eines Glioblastoms wussten. Das MRT hat ergeben, das der Tumor wieder gewachsen ist. Da sich meine 62 jährige Schwiegermutter schon jetzt in einem schlechten gesundheitlichen Zustand befindet, hat man uns mitgeteilt, dass es besser wäre, sie nicht mehr zu behandeln – weder OP, noch eine Chemo. Wir sollen uns bitte mit der Sozialstation in Verbindung setzen, um dort alles weitere für ein begleitendes Sterben in vertrauter Umgebung – hier bei uns zu Hause (unsere Häuser stehen genau nebeneinander) vorzubereiten. Puhh – das war eine bittere Pille!
Am Nachmittag haben wir dann das Gespräch zum Schwiegervater gesucht, denn er hatte bis gestern noch einen Funken Hoffnung. Auch die Tochter (700 km entfernt) mussten wir anrufen, mit den anderen 3 Söhnen haben wir uns dann gestern Abend getroffen. Es war alles so furchtbar, so viel Traurigkeit und Hilflosigkeit! Schön ist es jedoch, dass sich alle einig sind, dass wir es gemeinsam bewältigen wollen und ihr die Möglichkeit geben hier zu Hause im Kreise der Familie zu sterben. Hoffentlich kann ich mich auf die Familie auch wirklich verlassen, wenn es dann zu Ende geht. Laut Auskunft der Ärzte kann da noch einiges auf uns zukommen. Die Ärzte hatten uns geraten, meiner Schwiegermutter nichts von alledem zu sagen – ist natürlich schwer, aber wir werden es versuchen und sie immer wieder ermutigen um ihr nicht den Lebensmut zu nehmen. Ab heute wird sie also nur noch palliativ (also nicht mehr heilen, sondern Schmerzen lindern) behandelt.

Also packen wir’s an – es gibt viel zu tun.
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