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Alt 21.10.2008, 10:01
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Registriert seit: 15.02.2008
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Liebe Annika,

kann mir so verdammt gut vorstellen, wie es in Dir aussieht. Auf der einen Seite Dein Instinkt, der Dir EIGENTLICH sagt, Mama gehts gut - dann wird das Ergebnis auch gut. Auf der anderen Seite diese nicht zu bezähmende Angst, eine Angst die einfach nicht in Worte passt, lähmt, das Herz schneller schlagen lässt. Das Bedürfnis, sich einfach mal unter Mamas Rock zu verstecken...

Unsere beiden Mamas teilen ein unsagbares Glück, ihnen geht es seit der Diagnose und Behandlung recht gut. Wie mag das klingen für Euch, liebe Betroffene? Maße mir hier ein Urteil an ohne selbst im Körper desjenigen zu stecken, bin eigentlich ein "Randguck" ... Aber ich habe und hatte den Vergleich zu vielen anderen hier. Und im VERHÄLTNIS geht es unseren Mamas wirklich gut.

So, und nun zu dem, was ich Dir eigentlich sagen möchte. Iris und Gitta schrieben bereits; geht es Deiner Mama gut, wird auch das Ergebnis gut. Klingt irgendwie so "leer", oder? So ohne dass man sich traut, sich darauf zu verlassen, oder? Eine Hoffnung, die man so gerne hätte, aber man schafft es irgendwie nicht, sie stehen zu lassen, oder?

Gerade weil unsere Mütter bisher "gleichmäßig" Glück hatten was den Allgemeinzustand angeht, möchte ich Dir jetzt nochmal etwas erzählen was Du vielleicht nicht mehr im Kopf hast. Hier wurde schon geschrieben, eigentlich merkt der Erkrankte wenn sich was tut. Und das stimmt. Meine Mutter galt als Befundfrei und wurde auf einmal "unruhiger". Sie begann, abzutasten - mehr im Reflex weil da ein Druckgefühl am Hals war - und da war sie, die erste Metastase, die wir auch fühlen und später sehen konnten. Meine Mutter hatte diese Metastase bereits zwei Monate nach der Remission. Auf Bildern sah man dann, er war schon vorher zurück.

Vielleicht vergleichst Du ein bißchen zu sehr, hast Angst dass der Ablauf immer der gleiche ist? Weißt Du, ich möchte Dir einfach ein paar Unterschiede aufzeigen. Deiner Ma geht es gut. Sie scheint nichts bedenkliches zu spüren. DAS ist der Unterschied. Halt fest an dem Gefühl, Instinkt ist eine urtümliche Sache der man viel zu selten vertraut. Zuviel Verunsicherung, auch durch den sonst so guten Kompass.

Natürlich halte ich die Daumen Mittwoch. DAs versteht sich doch von selbst. Natürlich ist sie da, irgendwo die Angst, enttäuscht zu werden. Aber ganz ehrlich, von dem, was ich von Dir höre kann ich nur sagen, ICH habe ein GUTES GEFÜHL. Und ich hoffe so sehr, ein bißchen davon schwappt in kleinen, zaghaften Wellen zu Dir rüber.

Ich denke an Euch.
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Liebe Grüße - Bibi
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Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
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