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Alt 16.10.2008, 14:44
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tatin tatin ist offline
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Registriert seit: 20.06.2007
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Doch ohne „Böse“ kein „Gut“ und ohne „Unglück“ kein
„Glück“. Man merkt erst, was man für ein Glück hatte,
wenn man es verloren hat. Dann liegen einem die vielen
kleinen Scherben mosaikartig vor den Füßen und man
versucht verzweifelt alles wieder zu kitten, doch man
schneidet sich immer wieder in die Finger und das Glück
verblasst langsam. Bei dem hilflosen Versuch, das Glück
wieder herzustellen, brechen die Scherben in immer
kleinen Stücke und irgendwann gibt man auf.
Dann sitzt man mit blutenden Händen vor seinem
zerbrochenen Glück, das mittlerweile in Milliarden
kleine Teile zerbrochen ist.
Doch in der Zeit, in der die Wunden heilen, kommt einem
die Idee, aus den vielen Scherben ein neues Glück zu
machen. Man sortiert die Scherben nach Größe, Farbe,
Wichtigkeit und fügt sie so zusammen, dass ein neues
Glück entsteht. Es dauert eine Zeit lang, bis das Kitt
getrocknet ist, doch dann ist das neue Glück fertig.
Man darf es aber nicht anfassen und muss es vor
Sonnenlicht schützen, denn es ist nicht so stabil wie
das erste Glück. Schon ein falscher Blick kann es
zerstören und dann zerbricht nicht nur das Glück.
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25.09.1976-12.06.2007
Menschen treten in unser Leben und begleiten uns eine Weile.
Einige bleiben für immer, denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren Herzen
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