Zitat:
Zitat von Christine R.
Liebe Manuela
es ist einerseits sehr traurig , wie deine Mutter immer mehr "dahinschwindet"
Andererseits ist es so ein Sterbeprozess der friedlich ist und vom Zusammenhalt in der Familie geprägt ist.
Ein Abschiednehmen in Würde , das ihr die letzte Zeit hoffentlich weiterhin ohne Schmerzen erlaubt.
Ich wünsche Dir viel Kraft und hoffe so sehr für deine Mutter, dass sie einfach hinübergleiten darf .
Danke dass du uns an diesem so intimen Prozess teilnehmen lässt .
"Man stirbt, wie man lebt. Das Sterben gehört zum Leben, nicht zum Tod."
Christine
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Liebe Christine,
sicherlich gehört leider der Tod zum Leben, diesen Weg müssen wir leider alle einmal gehen und nur den wenigsten wird es vergönnt sein, ein Alter wie Johannes Heesters zu erreichen, falls man überhaupt so alt werden will.
Wenn ich mir vorstelle, ein Leben ohne meine Familie, ohne meinen Mann weiterführen zu müssen..... ich weiß nicht....
Dennoch verdränge ich, auch, wenn ich das alles weiß, den Gedanken an den Tod sehr, für ihn ist (noch) kein Platz in meinem Leben und ich hoffe, dass das noch sehr lange so anhält!!!
Es macht mich auch traurig, wenn man weiß, das ein geliebter Mensch von einen geht, man kann nicht mehr wirklich helfen, aber man befasst sich mit diesem Gedanken. Da schwanke ich zwischen Wut und Trauer hin und her. Wut darauf, dass es ein geliebter Mensch nicht geschafft hat, den Kampf zu gewinnen, Wut, dass man allein deshalb schon innerlich aufgegeben hat, aber eben auch Trauer darüber, dass es wohl so weit sein könnte. Ich würde mich wohl mit Händen und Füßen (sinnbildlich gesehen) gegen so eine Diagnose wehren. Sicher ist es auch ein Unterschied, ob ein Mensch nun, so gesehen, sein Leben sowieso schon fast hinter sich gehabt hätte oder ob es noch relativ jung ist, trotzdem, jede(r) hängt am seinem Leben, leider wird das erst vielen bewusst, wenn sie damit konfrontiert werden. Jede Sekunde die abläuft, ist unwiederbringlich vorbei, eine Art Countdown, der schon seit unserem 1. Schrei abläuft. Und dann taucht immer wieder die Frage auf, ist unser letzter Tag vorbestimmt oder nicht? Könnte sein, aber dann müssten da immer noch Optionen offen sein, denn wenn dieser Tag unabänderlich feststehen würde, brauchte niemand von uns eine Therapie zu machen, es sei denn, man würde damit evtl. Schmerzen lindern wollen, weil ja sowieso alles so kommen würde wie es kommen soll.
nachdenkliche Grüße
Manu