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Alt 02.10.2008, 12:26
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Christine R. Christine R. ist offline
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Standard AW: Das "normale" Leben ist nicht mehr normal, vor allem im Beruf

Hallo

kann hier Kimmy nur zustimmen.

ich finde hier den Begriff Superfrau etwas "missbraucht"

Hatte zwar Eierstockkrebs mit extrem grosser OP und dann 6 Zyklen harter Chemo, also Eindringling im BK Thread
Bin ebenfalls während der Chemo arbeiten gegangen (Mittwoch war Chemo) und Montag war ich wieder in der Firma.
Ich liebe meinen verantwortungsvollen Beruf sehr (habe BWL studiert), wir haben ein ganz tolles Arbeitsklima und ich wollte vor allem den Anschluss nicht verlieren. Projekte, mit "Tiefgang" bekommt man nur, wenn man auch vorher sehr leistungsbereit war. Und die hatte ich auch im Anschluss wieder
Ich bekam auf Wunsch ein Sofa in mein Büro gestellt, dass es mir möglich war, mich auch mal hinzulegen und zu regenerieren.
Ging es mir mal nicht so, dann bin ich einfach nach Hause gefahren und habe meine Arbeitszeit während der Chemo anders eingeteilt oder verkürzt.
War alles kein Problem

Zuhause stimmte und stimmt alles , mein Mann steht mir jederzeit zur Seite (nur zu dem Kommentar, dass es viele Frauen zuhause nicht aushalten weg. familiärer Probleme) und finanziell wäre es ohne Probleme auch ohne mein Einkommen gegangen

Ich WOLLTE einfach wieder arbeiten, da es für mich ein wichtiger Schritt ins Leben war und mir mein Beruf viel bedeutet.

Ich denke, man muss nicht irgendwelche Argumente finden für die ach so armen Frauen, die wieder arbeiten gehen. Viele wollen es einfach und es hilft Ihnen auf dem Weg der Krankheitsbewältigung

Ich fühlte mich immer bereichert, dass ich wieder arbeiten gehen konnte.

Trotz allem gilt der Satz und das ist meine Meinung:

Jede Betroffene ist ein individueller Mensch, fühlt und empfindet anders, empfindet aufgrund sehr gravierender Nachwirkungen der Krankheit den beruflichen Einstieg als Belastung.
Dann gilt doch die Eigenverantwortung und es genauso legitim zuhause zu bleiben, wie es völlig legitim ist mit Freude wieder arbeiten zu wollen

Lieben Gruss

Christine
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