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Alt 30.09.2008, 17:52
moneypenny
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Standard AW: Das "normale" Leben ist nicht mehr normal, vor allem im Beruf

Hallo Ute,

Du schreibst, dass das normale Leben nicht mehr normal ist und da hast du völlig recht. Ich bin Anfang des Jahres 3 x operiert worden, zum Schluss mit einer Ablation. Ich hatte auch keine Strahlentherapie oder Chemo aber ich mache eine AHT. Ich bin immer noch nicht arbeitsfähig. Nach 2 Stunden auf den Beinen - ich habe 2 kleine Kinder zu versorgen - breche ich in die Knie. Ich schaffe es wirklich nur noch meine Familie einigermaßen zu versorgen. Ich habe zwischendurch Tage an denen ich komplett flach liege.

Bei mir war es mein Arbeitgeber der mit mir "klartext" gesprochen hat. Ich hatte überlegt vielleicht einen Arbeitsversuch zu starten vor der nächsten OP (Brustaufbau). Aber die Personalsachbearbeiterin sagte mir ganz ehrlich dass nach ihren Erfahrungen mit Krebs-Betroffenen - wir haben 4000 Mitarbeiter und sehr viele Frauen - sollte ich mal davon ausgehen dass ich nicht mehr das gleiche leisten kann wie vorher. Wenn ich wirklich wieder anfangen möche würde man ganz genau sehen was eigentlich noch geht, der Schwerbehindertenbeauftragter dazukommt und evtl. auch die Sozialbetreuung. Ohne mir was zu wollen habe sie die Erfahrung gemacht dass der Wiederanfang nur ganz langsam geht, ansonsten liegen die Leute nach einem Jahr wieder an der Ecke. Sie wollen meine Arbeitskraft wiederhaben, aber nur zu den Konditionen die für beide passen.

Ich war baff erstaunt - aber sie hat wohl recht. Ich arbeite eigentlich in der EDV-Anwenderbetreuung, aber wenn ich jetzt mal ein Handbuch zur Hand nehme les ich es 3 x anstatt es zu überfliegen.

Ich denke, Ute, Du und Dein Chef ihr müßt ehrlich zu einander sein.

Schreib unbedingt wie es dir ergangen ist.

Gruß
Marianne
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