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Alt 01.09.2008, 09:39
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Summer 175 Summer 175 ist offline
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Standard AW: Vor 12 Jahren Mundboden-Ca - und jetzt "aus heiterem Himmel" Lungen-Ca

Guten Morgen, Lissi und Uwe!
Vielen Dank für die guten Wünsche, wir können sie brauchen ...

Ich weiß jetzt nicht, ob bei meiner Mutter halt alles mehr oder weniger schief läuft, was schief laufen kann - oder ob es vielleicht doch für die Uni Würzburg typisch ist, wie einige Betroffene aus meinem Bekanntenkreis meinen. Die Uni Frankfurt kenne ich nicht, meine Nichte macht dort zwar grad eine Ausbildung zur OP-Schwester (wie das früher mal hieß), aber sonst ... In Würzburg wird schwer um-, an- und ausgebaut - u. a. ist geplant, dem Zentrum für Operative Medizin in Kürze (?) ein Zentrum für Innere Medizin anzugliedern - vielleicht lösen sich dann auch solche Koordinationsprobleme, wie sie bei meiner Mutter aufgetreten sind. Ich war ja z. B. der Meinung, dass heutzutage Krankenakten in erster Linie über's Netz von Abteilung zu Abteilung wandern und nicht mehr in Papierform, anscheinend hab ich mich da wohl getäuscht ... Das ZOM allerdings machte einen sehr freundlichen Eindruck auf mich, alles hell, neu, sauber - auch das Pflegepersonal ist sehr nett, wirkt auf mich auch kompetent. So rief gestern z. B. meine Mutter an; sie hatte ja angegeben, dass sie eine Patientenverfügung unterschrieben hat. Jetzt meinte die Schwester zu ihr, es sei dann aber sinnvoll, wenn sie auf der Station eine Kopie davon hätten, weil die Verfügungen sich ja in vielen Punkten gravierend unterscheiden können, und wenn der Schrieb zuhause läge, wäre es wenig hilfreich. Dieses Mitdenken fand ich prima. Ich habe jetzt einfach den Eindruck, dass es im ZOM alles "besser" läuft als in den verschiedenen Fachabteilungen, in denen meine Mutter in den letzten Wochen kreiselte ... Vielleicht liegt's am "Zentrum" ? Die Frau meines Chefs (hat lange als Krankenschwester in verschiedenen KH in Mittelfranken gearbeitet), hatte auch gemeint, so lange Fristen zwischen Erstdiagnose, diversen Untersuchungen und "Urteil" bis endlich hin zur stationären Aufnahme seien zum Glück nicht üblich, kämen aber wohl leider immer wieder mal vor. Es waren ja hauptsächlich die Kleinigkeiten, die mich so aufgeregt haben: N1 bzw. N2 in verschiedenen Arztbriefen - für eine 30-Minuten-Untersuchung 120 km gefahren, den ganzen Tag unterwegs gewesen (zwei Untersuchungen auf einen Tag zu legen, haben sie erst ganz am Schluss hingekriegt - zwei Kontrastmitteluntersuchungen unmittelbar hintereinander, aber (da zwei Abteilungen!) der Zugang wird entfernt, muss neu gelegt werden - stationäre Aufnahme für NaCl-Infusionen statt Tabletten oder Infu beim HA - keine "prophylaktischen" Atemübungen zuhause bzw. in der Pneumo ... Das heißt ja nicht, dass ich gegenüber der medizinischen Behandlung an sich in der Uni skeptisch bin, aber solche nervigen (auch für meine Eltern natürlich!) Kleinigkeiten müssen doch sicher nicht sein ...

Aber ich bin jetzt ganz fest am Daumendrücken, lasse das Telefon nicht aus den Augen und hoffe, dass es irgendwie gut wird für meine Mutter. Was immer auch das "gut" sein wird - ob es die OP ist, die ihr hoffentlich noch etwas gute Zeit verschaffen kann - oder letztlich die Ehrlichkeit der Ärzte, ihr im ungünstigsten Fall zu sagen, was Sache ist und wie doch noch so lange wie möglich Lebensqualität erhalten werden kann ... "Schön" liegt ja immer im Auge des Betrachters - ich glaube, das gilt für "gut" genauso, nicht alles, was wir uns wünschen, ist letzten Endes auch gut für uns ...

Ach jeh, vielleicht liegt's am Regen, dass ich heut früh schon so philosophisch bin - aber mir tut's so gut, hier einfach schreiben zu können, was mir durch den Kopf geht ...

Einen guten Tag, mit all dem, was ihr unter "gut" versteht, wünsche ich euch,
Karin
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"Das Leben ist keine Autobahn von der Wiege bis zum Grab, sondern ein Platz zum Parken in der Sonne."
(Phil Bosmans)
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