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Alt 22.08.2008, 14:42
Mel_Bu Mel_Bu ist offline
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Frage Die Hoffnung nicht verlieren und trotzdem auf alles gefasst sein?

Hallo Zusammen,

vor ca. 5 Wochen wurde bei meinem Vater Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert. Er hatte die Gelbsucht, kam nach einiger Zeit ins Krankenhaus und das CT hat dann ein Gewächs an der Bauchspeicheldrüse hervorgebracht. Die Ärzte sagten noch, es sei nichts Böses. Nach der Spiegelung dann der Schlag ins Gesicht, Metastasen in der Lunge sind auch schon vorhanden.

Operation erfolgte, eine Umleitung von der Galle/Gallenblase wurde geschaffen und von da an sollte es bergauf gehen.....
Mein Vater hatte zuvor schon sehr viel abgenommen durch die Gelbsucht und Schmerzen im Oberbauch=> Appetitlosigkeit. Bis er im Krankenhaus etwas essen durfte, sind drei Wochen vergangen. Seine Zuckerwerte waren recht hoch, aber nach 4 Wochen konnte er endlich entlassen werden. Zu Hause wollten wir ihn dann aufpäppeln, damit er zu der geplanten Chemo gehen konnte. Einen Tag hat er gegessen, von da an ging es wieder stetig bergab bis wir ihn dann noch keine Woche später wieder haben abholen lassen, weil er erbrochen hat und wieder Schmerzen hatte.
Er hat eine Entzündung im Körper, evtl. eine Blutvergiftung und der Tumor ist auch schon gewachsen, so dass dieser auf den Zwölffingerdarm drückt. Momentan geht es meinem Vater nicht gut. Er schläft ganz viel, hat Schmerzen im Mund, bekommt mehrere Tropfer gleichzeitig.
Geplant ist nun, dass er durch Antibiotikum von der Entzündung befreit wird und dann operiert werden soll (wieder eine Umleitung), um ihm wieder Lebensqualität zu geben. Im Moment habe ich ehrlich gesagt nicht das Gefühl, dass er die Operation übersteht. Die Ärztin meinte aber, dass das Risiko so hoch nicht sei, dass dies der Fall sein könnte.

Ich weiß im Moment gar nicht mehr, ob ich noch hoffen darf. Es ist schwer, mit der Situation umzugehen, aber so geht es ja vielen hier im Forum. Ich sehe meinen Vater im Krankenhaus liegen und denke, das kann doch nicht sein.
Ich habe große Angst davor, dass er stirbt, möchte aber auch nicht, dass er sich quält. Würde mir wünschen, dass er wieder nach Hause kommt und noch einige Zeit etwas unbeschwert leben kann. Wird das wohl der Fall sein? Er ist 62 Jahre alt und seit einem Jahr wieder glücklich verheiratet nach der Scheidung von meiner Mutter. Ich wünsche ihm und seiner Frau noch eine etwas unbeschwertere Zeit und meinem Vater noch ein bißchen Freude an meiner Tochter (1 1/2 Jahre) und meinem Neffen (8 Monate).
Das kann es doch nicht gewesen sein. Für mich ist das einfach alles unglaublich und ich weiß echt nicht, wie ich damit umgehen soll .

Das musste ich mir jetzt mal von der Seele schreiben. DANKE fürs "Zuhören".

Gruß, Melanie
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