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Alt 08.08.2008, 18:32
steffkar steffkar ist offline
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Standard meine Gefühle, Erfahrungen etc und das Leben

Hallo Ihr!
Wir bekamen am 08.07.08 genau an meinem mann seinem 32. geburtstag die Diagnose Hodenkrebs. Es war wie ein Schlag ins Gesicht und unser Leben lief an uns vorbei. Ich konnte es nicht fassen und heulte nur. Wie soll es weitergehen, Warum er, warum wir? Fragen über fragen. auch die 100%ige Heilungschance war wie ein Hohn, Krebs...TOD das waren die Gedanken. 3 Kinder, ein Haus...was wird daraus?
dann ging alles Schlag auf Schlag. am 15.07 ins KH Cottbus. Untersuchungen:
es sind 2 Tumoren im linken Hoden, der nächste Schlag! Chemo unumgänglich!
Gut damit dann abgefunden bis zum Abend. Ich war nur noch ein heulendes Elend. Meinen Mann allein im KH zurück zulassen. Es war furchtbar.
Am nächsten Tag wieder hin, da wurde ein CT gemacht. Die Ärtze in dem KH unmöglich. Wir bekamen keine richtige Auskunft wie es weiter gehen soll etc. CT Befund: alle organe frei, lediglich Lymphknoten die zuviel sind. Was heißt das denn nun wieder? wieder keine Antworten. Eine Ärztin schickte mich dann weg und nahm meinen Mann mit zum CT auswerten. Ich war wieder fix und alle. Meinem Mann dreht sich der Boden weg. Irgendwie hatte die Ärztin wohl ein schlechtes Gewissen und rief mich abend halb 10 an um mich irgendwie zu beruhigen.
Am 17.07. dann die OP, wieder bekam ich keien Antworten, wie auch wenn auf der Station 10 Ärzte sind und jeder was zu sagen haben will. Er war ziemlich fertig von der OP und es wurde im ein Port gelegt. Was ist das denn nun wieder? Wieder keine Antworten. Ich ging in dem KH die Wände hoch.
18.07. dann habe ich darauf gedrängt das endlich ein Doc kommt und uns rede u nd Antwort steht. es kam der Chefarzt persönlich*staun*.
er erklärte und nun zum ersten mal genau was auf uns zukommt. wir heulten abwechselnd. Aber endlich wußten wir den Weg.
19.07 und 20.07. gingen so dahim im KH. am 21.07 dann ging der erste Zyklus los. Auch hier wieder: der eine Doc sagte 2 Zyklen, der 2.te nee 3, der dritte nee 2 und CT auswertung. Ja was denn nun? ich hatte vor jedem Telefonklingen Panik und jeder Tag mehr in dieses KH wurde für mich zur qual. Was erfahre ich heute wieder? Unser 3 Jungs fragten immer und immer wieder wies dem papa geht und sie litten mit. es war schrecklich.
bis zum 23.07. gings mit der Chemo recht gut. ab dem 4ten Tag kamen die ersten nebenwirkungen ziemlich heftig mit Übelkeit. Er lag nur abwesend da. Wo war mein so lebenslustiger Mann hin? Ich heulte nur noch und war mit den Nerven am Ende. Ich hörte nur: du mußt starkl sein, denk an die Kinder und deinen Mann. Ja wie denn? Ich war in der Woche dank meines Chefs (der ist Zahnarzt) krankgeschrieben. Sie standen so lieb hinter mir meine chefs. ich weiß nicht wie ich ihnen jemals danken kann dafür.
so dann war die Infusions serie zu ende. samstag war noch übel, sonntags gings wieder so lala. ich wollte endlich noch mal nen doc reden da der cherarzt meinte er dürfte montags raus. Pustekuchen wieder keiner, nur dumme anmache von ner Schwester. Da ich die ganze Woche mit dem Zug gefahren bin wollte ich nur wissen wann er heim darf. ALs Antwort bekam ich: das habe ich am allerwenigsten zu entscheiden wann er heim darf und was ich mir einbilde nen Arzt sprechen zu wollen , wir hätte ja unser Arztgespärch schon gehabt. Hallo? ich guggte die an und war stocksauer.
Montag bin ich mit auto weil meine Schwester mit war, die wollte in Cottbus bissl shoppen gehen wenn ich im KH bin. Ich machte es mir grad gemütlich auf dem Bett kam ne Schwester. Frage an mich: Und mit was sind sie? Zug oder Auto? ich: auto! Sie: dann können sie ihren Mann jetzt mitnehmen. Ich guggte die an. Wie jetzt? He? können die sich denn hier endlich mal einigen. ich hatte mittlerweile so einen Hass auf dieses KH. Ich glaub so schnell habe ich noch nie eine Reisetasche gepackt. Das erste was mein Mann wollte als wir aus dem KH raus waren: einen Burger VOn Mc. Ich war noch nie so glücklich darüber sowas zu hören. Die Woche daheim war prima. er lag zwar viel aber er bekam endlich wieder Appetit und ass. Am 04.08 (zu meinem 33.Geburtstag) mußten wir wieder hin zur Bleo. wieder uneinigkeit. er sollte stationär. In der Woche haben wir viel über diese Klinik geredet und kamen zu dem Schluß das wir diese wechseln und zwar in unsere Heimatstadt, noch dazu kam das da mein Chef einige Docs kennt und wir mehr auskunft bekommen. Ich bewunderte meinen Mann wie er mit aller deutlichkeit an diesem Tag NEIN sagte das er stationär. Das war meins chönstes Geburtstagsgeschenk. wir ließn uns alle Unterlagen geben und sgaten auf nimmer wieder sehen. amm 05.08 hatten wir nen Termin dann im Klinikum Riesa und was wir hier erlebten war die Härte(nicht negativ gemeint). Wir wurden das erste mal richtig ernts mit unseren Sorgen und Problemen genommen. Die Ärztin nahm sich sehr viel Zeit. Wir schilderten ihr alles was wir erlebt haben und gingen mit ruhigem Gewissens nach Hause. Nun steht am 11.08. der 2te Zyklus an und ich bin diesmal viel viel gefaßter das mein Mann in der Heimat ist und nicht in einer Klinik die 120km weit weg ist.
Wir haben festegestellt in den 2 Wochen das wir das Leben intensiver geniessen und in Zukunft geniesen werden. Schii egal wenn der Pool erst in 2 Jahren eingebaut wird, hauptsache wir haben uns. Schitegal wenn wir nicht auf ner Feier sind, hauptsache wir sind da. Schitegal wenn unsere Kids mal mist machen, hauptsache sie sind gesund.
Ich hoffe er hat es nach diesem Zyklus hinter sich.
Achso und ein Mann sieht auch ohne Haare sexy aus

Und nun gehen wir 2 schick essen*freu*

Danke fürs lesen bis hierher
Alles Liebe
Karina
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LG Steffen & Karina
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