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Alt 02.08.2008, 13:01
Ullala Ullala ist offline
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Standard AW: DCIS und Amputation

Ich liess mein DCIS nicht mit herkömmlichen Methoden (Amputation) behandeln, sondern bin einen anderen Therapieweg gegangen.
Meine Brust habe ich trotzdem verloren; der Krebs hat sie in wenigen Monaten regelrecht weggefressen.
In meiner damaligen psychischen Situation war es für mich trotzdem der einzig gangbare Weg - so krank sich das anhören mag.

Mittlerweile habe ich zwei verschiedene Chemo-Therapien durchlaufen, nehme zur Zeit Tamoxifen und kriege Herceptin und Bondronat.

Die nächste Chemo-Therapie steht möglicherweise in Kürze ins Haus, da sich nun auch auf der rechten Seite Krebs ausgebreitet hat.
Diese Brust wird in knapp zwei Wochen im Krankenhaus operativ entfernt.

Eine vorherige Gewebeprobe habe ich abgelehnt, da mir das Ergebnis, welches das MRT zeigte, als Diagnose reicht.
Die Probe ist lediglich nötig, um zu sehen, ob und welche Chemo Sinn macht.

Meine Erstdiagnose war übrigens im Februar 2005.

Der Ablauf meiner persönlichen Geschichte zeigt ganz deutlich eine Sache:
Man muss das tun, was man für richtig hält und sich darüber im Klaren sein, dass man jegliche Konsequenzen seines Tun oder Nicht-Tuns selber zu verantworten und zu tragen hat.

Es ist natürlich immer interessant, die Geschichten und Krankheitsverläufe Anderer zu erfahren und zu vergleichen.
Man kommt allerdings schlussendlich nicht um sein eigenes Leben drum herum.

Niemand nimmt einem die Verantwortung ab, so sehr man sich das auch wünscht.

(Ich gäbe manchmal was dafür, wenn ich so jemanden finden könnte...)

Ich mich habe in der Vergangenheit auch viel mit seelischen Ursachen der "Tumorbegünstigung" beschäftigt und bin immer noch überzeugt, dass da was dran ist.
Aber nützt es mir, wenn ich weiß, woher es kommt?
Reflektieren ist gut und schön und ich habe soviel Seelenarbeit geleistet wie nur Wenige, behaupte ich.
Dummerweise hilft die Erkenntnis aber eben auch nur begrenzt weiter und ist nicht das Allheilmittel.

Momentan bin ich persönlich an einem Punkt, an dem ich mich ganz banal mit materiellen Dingen beschäftigen, die mir gut tun (Gartenarbeit zum Beispiel, oder ochen und essen) und pflege mein Seelenleben damit.

Man kann sich nämlich auch "krank analysieren".

P.S.: Ich kenne Dr. Schuppert aus meiner eigenen Behandlung, aber seine menschlichen Qualitäten haben mich leider am Ende nicht mehr überzeugen können.
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