Thema: Endstadium
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Alt 20.09.2003, 00:15
Gast
 
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Standard Endstadium

Ende November vergangenen Jahres erfuhren wir von der Darmkrebserkrankung unserer damals 65jährigen Mutter, die immer gesund, lebensfroh, fleißig und für uns alle der Mittelpunkt der Familie war. Anfang Dezember wurde der Tumor entfernt, darauf folgte Chemo gegen die Metastasen in der Leber und in den Lymphen. Die Chemo schlug sehr gut an und im April hieß es bei der Kontrollunersuchung, es sei auf den CT-Bildern nichts mehr zu sehen, alles wäre in Ordnung. Noch während des darauf folgenden Kuraufenthaltees bekam meine Mutter Rückenschmerzen, zunächst dachten wir, es sie die Bandscheibe, denn der Krebs war ja weg! Die Schmerzen wurden immer schlimmer und im Juni wurden neue Metastasen entdeckt, schlimmer als vorher! Sie musste ungeheure Mengen an Medikamenten einnehmen, aß zuerst kaum noch, später gar nichts mehr, war apatisch und schlief sehr viel. Es war nicht mehr unsere Mutter, wie wir sie kannten. Es folgten Krankenhausaufenthalte, so richtig getan wurde aber nichts mehr. Weitere Chemo konnte sie wegen der starken Schmerzen und ihrem schlechten Allgemeinzustand nicht mehr bekommen. Am 8. August ist sie gestorben, der Krebs hatte sich im gesamten Bauchraum ausgebreitet und mehrere Darmverschlüsse verursacht. Es wir schlimm, dieses Leiden mitanzusehen und nichts tun zu können. Ich frage mich die ganze Zeit, wie der Krebs so schnell und so mächtig wiederkommen konnte,im April war doch noch alles gut. Die Ärzte haben einem immer wieder Hoffnung gemacht. Selbst an dem Freitag, als sie starb wurden wir nicht richtig darüber aufgeklärt, wie es um unsere Mutter steht. Plötzlich hieß es "sie können heute Nacht hier bleiben". Wir waren wie vor den Kopf gestoßen, es war alles so unwirklich - und das ist es heute noch. Nichts tröstet wirklich!
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