Thema: Rezidiv Angst
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Alt 28.07.2008, 15:42
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Blinzeln AW: Rezidiv Angst

Hallo Tinchen,

herzlich willkommen hier im Forum!

Als ich deinen Eintrag entdeckte, mußte ich ein wenig schmunzeln, denn meine ehemaligen Kolleginnen nennen mich Tinchen. Diesen Namen habe ich im Büro vor vielen Jahren erhalten, zumal mein richtiger Name dort 2 mal vorhanden war. Echt lustig! Habe diese Verniedlichung vorher noch nie gehört.

Auch heute noch, wenn ich mit meinen ehemaligen Kolleginnen Kontakt habe, werde ich so genannt und nenne mich selber so, wenn ich ihnen e-mail schreibe oder SMS.

So, und nun zu dir und deinen Ängsten. Ich kann dich so gut verstehen. Ich erhielt meine Diagnose im März 2006, und zwar war es bei mir leider FIGO IV. Meine letzte Chemo erhielt ich am 23. August 2006 und seither waren alle Untersuchungen in Ordnung. Juhuuuu!

Bei den ersten Nachuntersuchungen im Jahr 2007, war ich auch immer vorher ziemlich fertig, war schnell gereizt, hatte Heultage.... Es wurde sogar von der 1. zur 2. und von der 2. zur 3. Untersuchung schlimmer. Den meisten Horror hatte ich, daß der Tumormarker gestiegen sein könnte, ohne daß man im CT oder US irgendwas sieht (was ja auch häufig so ist, wenn ein Rezidiv im Anmarsch ist!).

Mein letztes CT hatte ich im Februar 2008, der Tumormarker wurde zum letzten Mal im Juni genommen (Rekord-Tief), nächstes CT ist am 18. August incl. Blutuntersuchung, Tumormarker und Lungeröntgen.

Was soll ich sagen: seit meine Krankheit nicht mehr eine so wahnsinnig wichtige Rolle in meinem Leben spielt, weil ich seit März als Tagesmutter arbeite (allerdings nur mit einem Kind und nur 7 Stunden in der Woche) und mein Mann und ich Mitten in der Planung zu einem Hauskauf stecken (Neubau, also Planung des Hauses incl.), ist meine Angst nicht mehr so furchtbar.

Klar, ich habe auch jetzt noch Angst und ich denke, in der Woche vor dem 18. August werde ich schon zittern, aber es ist einfach nicht mehr das wichtigste Thema in meinem Leben und das ist gut so.

Meine Krankheit hat eine ganze Weile, ca. 2 Jahre, mein Leben bestimmt. Es ist bestimmt normal, sollte aber nicht immer so bleiben. Irgendwann sollte die Krankheit einen untergeordneten Stellenwert einnehmen, auch wenn sie natürlich niemals in Vergessenheit geraten sollte und darf. Schließlich geht es ja hierbei um unser Überleben, nicht wahr?

Ich hoffe, ich kann meine Ängste in der nächsten Zeit genauso gut unter Kontrolle halten, wie es seit Anfang 2008 gelaufen ist, dann wäre ich doch sehr zufrieden.

Allerdings ändert das alles nichts an der Tatsache, daß ich bei Bauchweh, starken Blähungen oder bei Schmerzen im Nierenbereich, die ich vergangene Woche hatte, gleich an das Schlimmste denke. Aber ich gerate nicht mehr so in Panik wie im Sommer 2007, als ich dachte ich hätte Blut im Urin und im Stuhl...

Ich wünsche dir, daß auch du deine Ängste bald besser unter Kontrolle hast. Wie sagt Christine R. immer so schön: die katastrophisierenden Gedanken nicht zulassen! Ich denke, sie hat Recht.

Liebe Grüße
Mosi-Bär
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