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Alt 25.07.2008, 09:54
Balor Balor ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

Hallo Diethie,
schwierige Situation, wenn sich die Ärzte nicht sicher sind?!
Es gibt die klassischen Zeichen eines AM: Wachstumstendenz, Netzhautablösung (>Gesichtsfelddefekt), niedrige Binnenreflektivität, große Blutgefäße in kleinem Tumor, Orange pigment (Lipofuszinablagerung) und Lage und Form des Tumors. Nachdem der Tumor noch relativ klein ist, könnte man abwarten bis er weiter wächst, dies ist je nachdem, mehr oder weniger belastend für den Betroffenen. Ich habe in Erlangen eine Patientin kennengelernt, die schon seit 2 Jahren zur regelmäßigen Kontrolle ,wegen Tumor, in die Augenklinik ging und als der dann zu wachsen anfing, kam Sie nach Erlangen zur Rutheniumplaquebestrahlung. Deshalb wahrscheinlich die Frage, ob die Augenärzte nicht früher schon etwas festgestellt haben, um eine eventuelle Wachstumstendenz zu erkennen. Mein AM war auch relativ klein: 7,8 x 7,5 x 2,3 mm, aber nachdem er die typischen Zeichen hatte und auch größer wurde, war in Erlangen das weitere Vorgehen klar: Rutheniumbestrahlung. Ich wüßte auch nicht, wie ich mich in Deiner jetztigen Situation entscheiden würde: noch abwarten oder gleich bestrahlen.
Wenn so eine Diagnose gestellt wird , ist man anfangs ziemlich durch den Wind und malt sich alles mögliche aus. Heute würde ich, mit dem, was ich alles erlebt und erfahren habe, bzgl. AM, in Deiner Situation , erst abwarten , bis die Diagnose definitiv ist! Früher habe ich mir nie Gedanken gemacht, daß meine Augen mal nicht mehr gut sehen könnten, aber nach der Bestrahlung, bei der der Sehnerv auch seine Dosis abbekommen hat, mach ich mir mal mehr, mal weniger Gedanken, wie lange der jetztige Zustand des Sehvermögens noch anhält und bin natürlich sehr dankbar, daß es noch recht gut ist, wider der Prognose des Operateurs (aber wie hat ein anderer Augenarzt so schön gesagt: "die Kuh ist noch nicht vom Eis").
Ein anderer Aspekt ist natürlich, daß der Tumor zur Zeit noch 3mm von der Makula entfernt ist, und wenn er weiter wächst, Richtung Makula, dann wird auch der Abstand des Applikators zur Makula geringer (+Sicherheitsabstand von 1,5mm)!
Aber wenn es zur OP kommen sollte, ich empfand sie nicht so schlimm: Schmerzen waren nur direkt nach der OP, dafür gabs dann Schmerzmittel, am nächsten Tag gings ohne, natürlich war es bei Augenbewegungen unangenehm, aber in Ruhe gings und beim Fernsehen (in der Klinik) mußte ich eh nach oben schauen, da der TV ziemlich weit oben an der Wand hing, das ging dann ganz gut! Und Du hast in der Zeit der Bestrahlung ein Einzelzimmer :-), fand ich sehr angenehm!! Und nachdem der Tumor noch flach ist, ist die Zeit , die der Applikator im Auge bleibt, nicht sehr lange ( 3 Tage).
Also laß Dir Zeit, überleg in aller Ruhe, hol Dir notfalls noch eine 3. Meinung ein, obwohl Du ja eigentlich schon bei den Profis warst, und laß Dich nicht unterkriegen!

Liebe Grüße,

Nicole
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