Ich musste es einfach schreiben als ich von Dir gelesen habe. Weißt Du, ich wollte auch nicht zu viel da rein interpretieren...
Ich gehe auch immer allein auf den Friedhof und ich passe auch auf Zeiten auszuwählen an denen ich mir relativ sicher bin allein dort zu sein. Ich habe schon alles dort gemacht:
- Rotz und Wasser geheult
- Fassungslos aufs Grab geguckt (da soll Papa drin liegen / das ist ja wohl ein Scherz)
- Ein Glas Geburtstagssekt auf Papas 60. getrunken
- Einen Kaffee getrunken
- mich liebevoll erinnert
- die Ruhe genossen (ist meistens so)
- aber mitunter auchschnell wieder geflüchtet, weil mich eine innere Unruhe überkam
Wie sehr Du mir teilweise aus der Seele sprichst. Die Leute sind zufrieden mit der Antwort Danke gut. Nicht nur das sie zufrieden sind viele erwarten es auch nicht anders.
Aber es geht auch noch ne Spur härter.
Vor vier Wochen habe ich einen Tag Urlaub genommen, weil mein Opa beerdigt wurde. Frage 1 von Chefin: "Wollen Sie den ganzen Tag frei? Oder kommen Sie danach wieder rein. Dann müssen wir wenigstens nicht alle Termine verschieben"
Verdatterte Antwort (über mich selbst geärgert
): Ähm, also ja - wenn es denn nicht anders geht, komm ich noch mal rein.
Und jetzt der Oberkracher. Meine Lieben setzt Euch hin. Zitat Chefin: Ach Frau L. Sie können ja froh sein, dass Sie letztes Jahr Ihren Vater beerdigt haben!!!!!!!!
Ich:
: Äh, wieso?
Antwort: "Na dann wissen Sie ja jetzt wenigstens was auf Sie zukommt bei der Beerdigung und haben schon mal Übung. Wäre doch schlimm, wenn es die erste wäre!"!!!!!!"
Meine Mädels, da war ich erst mal platt! Denken hätte helfen können
Eigentlich hätte ich hier ja antworten können,
dass ich vor meinen Opa , schon meinen anderen Opa meine beiden Omas, zwei Onkel (40 und 28 / Brüder meines Vaters), eine Tante, die Lebensgefährtin meines Onkels (28) und letztes Jahr! meinen gerade mal 32jährigen Cousin UND MEINEN VATER beerdigt habe!
Mir war der grobe Ablauf einer Beerdigung klar...
Umso mehr freue ich mich, dass meine Bewerbungen erfolgreich waren. Ab 01.08. beginne ich einen neuen Job. In meinen jetztigen Job hab ich phasenweise die Hölle erlebt. Für mich wird das ein wichtiger Schritt sein dieses Kapitel zu schließen.
Liebe Ronja,
auch Deinen Vergleich vorher / nachher kann ich unterzeichnen. Es ist genauso. Früher kam ich zum Kaffee - der war schon fertig. Es gab ein Stück Kuchen oder Toast oder so... Heute komme ich und werde gefragt: Willst Du nen Kaffee? Es ist nicht wie früher und es wird auch nie mehr so sein. Als ich gestern schrieb wie sehr ich das vermisse, da ist mir auch gleichzeitig klar geworden, dass das immer so ein Ankerpunkt in der Woche war. Das gehörte zum Wochenende und zur Entspannung dazu. Und nu - komme ich an so manchen Sonntag schag k.o. zu Hause an... Nichts von wegen geerdet und so. Seufz
