Hallo Kora,
was jetzt passiert?
Na.... das Wochenende steht vor der Tür!
(nimms nicht übel, manchmal brauch ich ein bisschen Sarkasmus).
Aber im Ernst:
Die Ärzte werden dir am Montag eine Therapie vorschlagen und DU sollst dann entscheiden, ob du sie annimmst oder lieber doch erst noch eine zweite Meinung einholen willst (habe ICH übrigens getan!).
Und je nachdem, wie du dich entscheidest, wird dann die Therapie gestartet.
Da dein Tumor mit 6 cm schon ziemlich groß ist, hoffe ich von Herzen, dass man dir eine neoadjuvante Chemo vorschlägt, um den Tumor zu verkleinern und gleichzeitig zu schauen, ob die Chemo sich dazu eignet.
Es gibt ja viele unterschiedliche Chemos und die Mittel können somit auch gewechselt werden.
Vermutlich wird man dir auch den Vorschlag unterbreiten, eine Portanlage legen zu lassen, um deine Venen zu schonen (für mich eine segensreiche Erfindung, echt).
Außerdem wirst du auf Organ-Metas untersucht. Soll heißen: Lunge röntgen, Ultraschall der Leber und immer wieder mal eine Blutuntersuchung.
Später wird ganz bestimmt auch dein Tumormarker im Blut bestimmt.
Ja, es ist eine anstrengende Zeit, das will ich gar nicht verheimlichen.
Und die Seele ist ja auch noch tief verletzt; schließlich bekommt man eine Krebsdiagnose nicht täglich.
Aber sei guten Mutes!
Wir haben die Therapien hier alle geschafft... DU wirst das auch schaffen!
Und denk jetzt nicht an "aus und vorbei"!
Gerade in Sachen Brustkrebs hat sich ganz viel getan; die Therapien sind sehr viel besser geworden und die Überlebensrate angestiegen.
Sieh: ich habe im Nov. 2001 die Diagnose erhalten und mein Tumor war auch schon 5 cm.
Es dauert lange, bis die Seele wieder einigermaßen in Lot ist; dazu musst du also viel Geduld aufbringen.
Am Besten ist es, wenn du EINEN SCHRITT nach dem ANDEREN machst und jedesmal, wenn du wieder eine Therapie geschafft hast (OP oder Chemo oder Bestrahlungen), dich dann selbst BELOHNST.
Kauf dir etwas Schönes, was du vielleicht schon lange haben wolltest und es immer wieder auf später geschoben hast...
Und wenn du dann alle Therapien geschafft hast und in die Reha fährst (lass die bloß nicht sausen!), dann wirst du von vorne bis hinten verwöhnt und kommst gestärkt wieder nach Hause.
So, dass waren jetzt meine Gedanken auf deine Anfrage.
Aber jetzt kommt, wie gesagt, erst einmal das Wochenende.
Man lernt, nicht zu weit in die Zukunft zu schauen und wirklich jeden Tag zu genießen.
Ich wünsche dir, trotz der Diagnose und deinen verständlich großen Ängsten eine lebbare Zeit!
Ganz liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann