Einzelnen Beitrag anzeigen
  #97  
Alt 09.09.2003, 09:18
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Du fehlst mir so sehr............

Hallo an Alle,
ich bin eingentlich jeden Tag hier und lese die verschiedenen Beiträge. Bei Tanjas Erzählung bin ich hängen geblieben, weil ich das Verhalten ihres Vaters so ungeheuerlich fand, da hab ich dann ungefragt meinen Senf dazu gegeben.
Ich bin wie ihr eine Angehörige. Ich habe vor 5 Wochen meinen geliebten Mann verloren, wir haben beide schon lange gegen seinen Hirntumor gekämpft, leider umsonst...
Ich stecke noch mitten in der Phase des nicht verstehens, nicht begreifen wollens und könnens. Ich bin traurig und wütend, ich bin noch nie ein Mensch gewesen, der Veränderungen mag, und diese Veränderung kann ich nicht akzeptieren. Ich will mein Leben zurück, so schön wie es war !!!
Seit 3 Wochen arbeite ich wieder, tagsüber geht es einigermaßen. Ich habe wieder angefangen Sport in der Gruppe zu machen und habe mich bei den Weight Watchers angemeldet. Ich bin in einer Gruppe aktiv, die sich sozial einsetzt, so weit so gut.
Aber am Wochenende ist es schlimm. Am Sonntag hatte ich keine Motivation aufzustehen. Ich war bis um 13.30 im Bett und habe gelesen. Samstag Abend kommt irgentwann die große Traurigkeit. Ich habe ein Bild von Matti auf dem Wohnzimmertisch, wenn ich das ansehe verstehe ich erst, was ich verloren habe. Das er nie wieder kommt, ich nie wieder mit ihm reden und lachen kann, nie wieder seine Haut berühre. Warum? Das ist die große Frage. Er hat sich nicht beklagt, trotz aller Rückschläge war er immer optimistisch. Ein wahrer Kämpfer, er hätte es wirklich verdient zu gewinnen!!!
Seine Eltern, sein Bruder mit Freundin und ich waren bei ihm als er starb. Sein letzer Atemzug, oh Gott ich dachte mir wird das Herz herausgerissen. Wie kann ich jemals lernen, damit umzugehen?
Wer nicht weiß wie es in mir aussieht glaubt vielleicht: na ja, ihr gehts ja recht gut, sie kommt ganz gut klar mit der Situation. So ist es nicht! Ich komme nicht klar, ich weiß nicht wie´s weitergehen soll. Ich mache keine Pläne mehr, wozu auch?
Plötzlich ist alles anders, keiner hat mich gefragt ob ich das will. Die Tage kommen und gehen, nichts hat wirklich eine Bedeutung. 5 Wochen sind vergangen und ich weiß gar nicht, was ich in der Zeit so gemacht habe.
Wir waren immer ein Super-Team, jetzt muß ich alleine weiterspielen. Ich fühle mich zerrissen, ohne ihn bin ich nicht mehr "ganz". Versteht ihr?
Traurige Grüße von Heike
Mit Zitat antworten