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Alt 27.05.2008, 11:26
DeeDee DeeDee ist offline
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Standard AW: Zweite Nachkontrolle und Angst

Hallo Sibber,

ich kann Deine Ängste sehr gut verstehen. Meine Diagnose war "nur" ein maligner Phylloidestumor (Diagnose 01/07, Therapie: Ablatio und Radiatio). Eigentlich stehen meine Chancen gut. Aber dennoch war es Krebs. Das Vertrauen in meinen Körper habe ich verloren. Ich habe immer sehr gut auf mich geachtet (und tue es immer noch), regelmäßig Sport, ausgewogene Ernährung usw. Die Bedrohung, Krebs zu bekommen, besteht bei jedem Menschen. Aber jetzt ist er da. Er ist/war in meinem Körper. Deshalb geht es mir vor jeder Nachsorgeuntersuchung einige Tage richtig schlecht (Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Heulsusigkeit). Danach wird es aber wieder besser und ich kann den BK zeitweise fast vergessen.
Als man mir sagte, die Brust müsse abgenommen werden, hat es mich zunächst umgehauen. Aber nach bewußter Auseinandersetzung habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet. Zum Glück stand mein Mann 100% hinter mir.
Die OP habe ich dann ziemlich gut verkraftet. Es wurde die Brust, einiges an Haut, sowie die komplette Brustwarze entfernt. Gleichzeitig wurde ein Expanderimplantat eingelegt. Dadurch bin ich nicht ganz ohne zweite Brust wieder aufgewacht. Das hat enorm geholfen. Mit der Amputation komme ich gut zurecht. Das hätte ich niemals gedacht. Ohne die Amputation hätte ich mit fast 100%iger Wahrscheinlichkeit ein Rezidiv bekommen. Da ist der Phylloides ziemlich gnadenlos. Mit der Einwilligung zur OP habe ich dem Krebs deutlich den Kampf angesagt. Das hilft auf jeden Fall bei der Verarbeitung.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen
DeeDee
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