AW: Ich verstehe es alles nicht
Liebe Anne,
es tut mir leid, dass deine Mutter so schwer krank ist.
Und du musst für niemanden den Clown spielen. Wer das alles nicht mit gemacht hat, der weiß nicht, was in einem vor geht.
Ich habe immer gesagt, Herz und Verstand gehen getrennte Wege. Ich wollte nicht, dass meine Mam stirbt, aber leiden sollte sie auch nicht. Wie soll man da wieder raus kommen?
Ich wollte immer dabei sein, wenn sie stirbt und das habe ich auch gemacht. Die Bilder haben mich verfolgt, aber ich bin so unendlich Dankbar, dass ihr somit einen kleinen Teil zurück geben konnte.
Für mich war es auch schwer zu ertragen, dass sie nichts mehr konnte (sie wußte noch nicht einmal mehr, wie man das Wasser vom Zähne putzen ausspuckt). Es war furchtbar, sie so liegen zu sehen...
Aber ich bin froh, dass ich immer hin gegangen bin. Wir haben meine Mam nach Hause geholt und mein Papa hätte das nicht allein geschafft. Denn auch da gab es noch "schöne" Momente, selbst als sie tagelang im Sterben lag. Das sind Erinnerungen, die mir die Tränen ins Auge treiben. Mit kleinen Gesten hat mir meine Mam noch mal gezeigt, dass sie mich liebt und ich habe es ihr immer wieder gesagt.
Meine Mam hatte ein Gehinrtumor und seit der Diagnose ging es nur noch bergab. Sie hatte noch nicht einmal mehr 6 Monate.
Rede mit deinen Kindern, die werden dich verstehen. Und dein "bester" müsste eigentlich jetzt für dich da sein. Versuch ihm zu sagen, wie es in dir aus sieht. Gerade jetzt braucht man die Stütze der Familie und Freunde.
Ich nimm dich mal in den Arm!
Ela
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