Thema: hallo
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Alt 22.05.2008, 10:02
Elli Elli ist offline
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Registriert seit: 21.06.2005
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Standard AW: hallo

Hallo,

mensch lass Dich erstmal in den Arm nehmen.
Ich selber schlage mich schon seit 2001 mit dieser Krankheit rum. Bin also Betroffene und nicht Angehörige. Kann Dir daher auch nur aus meiner Sicht etwas dazu sagen.
Als meine Erstdiagnose gestellt wurde,bin ich auch erstmal in ein ganz tiefes Loch gefallen.Meine Kids waren damals 7 und 9 Jahre alt.Durch meine Kinder habe ich gelernt offen mit der Situation umzugehen. Sie sagten mir damals sehr direkt,das sie Angst haben. Angst um mich und Angst vor der Zukunft.Mir hat diese Offenheit sehr geholfen.Mir ist damals klar geworden,das nicht nur ich in ein Loch falle ,sondern auch meine Famile.Wir haben uns dann zusammen gesetzt,und über unsere Ängste ganz offen gesprochen.
Ich denke mal das es Deiner Mutter ähnlich geht. Auch sie wird Angst haben,vor dem was evtl auf sie zukommt.
Versuch bitte mit Deiner Mutter zu reden. Denn auch Du darfst weinen.
Was Dein pirvates Umfeld betrifft,denke ich mal hat Du recht. Viele Menschen sind mit diesen Sachen überfordert und möchten nicht darüber reden. Vielleicht aus Unsicherheit etwas falsches zu sagen.Und gerade aus dieser Unsicherheit sagt man vielleicht etwas falsches.So nach dem Motto: " Ach,das wird schon wieder."Da hast Du schon völlig recht.
Wenn es mir mal schlecht geht(hänge im Moment völlig in der Luft)dann hänge ich mich ans Telefon und heule allen einen vor,oder ich starte hier im Forum einen Hilferuf.Du glaubst gar nicht,wieviel Unterstützung Du hier erfährst.
Was die Krankheit betrifft,habe ich inzwischen meinen eigenen Weg gefunden. Ob dies auch ein Weg für Dich ist weiß ich nicht.Ich habe meinen Kids gesagt,das es auf meinem(unserem) Lebensweg immer wieder große Felsbrocken gibt,das der Weg mal bergan und dann wieder bergab geht,das es immer wieder mal gerade Strecken geben wird,auf denen wir dann leicht vorankommen werden. Aber zwischenzeitlich wird der Weg dann wieder beschwerlich,wenn die Felsbrocken weggeräumt werden müssen.Aber gemeinsam haben wir es immer wieder geschafft.
Vielleicht sprichst Du mit Deiner Mutter mal ganz offen über "diesen Lebensweg",ich kann mir vorstellen,das Ihr beide dann Eure Ängste zulassen könnt,und es Euch dann wieder besser geht.
Ansonsten hole Dir pofessionelle Hilfe.Es gibt sogenannte Psychoonkologen die nicht nur Tumorpatienten betreuen,sondern auch Angehörige.Denke mal das in der Kiink auch Sozialarbeiter gibt,die Dir was die prof. Hilfe angeht weiterhelfen könnten.
Ich denke Deine Mutter hat genauso viel Angst,und möchte Dich nicht damit belasten,aber versucht trotzdem liebevoll offen mitenander umzugehen.
Bei mir war und ist es eigentlich immer so,wenn mein Therapieplan steht,dann geht es mir immer wesentlich besser.Denn dann kann ich (gemeinsam mit meiner Familie) in den Ring steigen und der Kranheit eins auf die Mütze geben.

Ich hoffe Du nimmst mir meine offenen Worte nicht übel.

Wünsche dir und Deiner Mutter von ganzem Herzen alles,alles Gute.


Liebe Grüsse
Elli

Geändert von Elli (22.05.2008 um 10:04 Uhr) Grund: Rechtschreibung
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