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Alt 13.05.2008, 13:37
Sandy3 Sandy3 ist offline
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Registriert seit: 13.01.2008
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo alle zusammen!
Ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende!
@Mmute: Danke!
Das Wochenende fing sehr schön an, mit diesem wunderbaren Wetter, doch genau so schön wie es war, ist es ins Gegenteil verkehrt!
Ich bin erst Sonntag spät zu meinen Eltern gefahren, somit war ich nicht mehr bei meinem Onkel, was ich zu tiefs bereue und ich mir auch nicht verzeihe!
Somit bin ich direkt gestern morgen hingegangen, doch das war schon zu spät! Meine Oma öffnete mir die Tür und ich hab sofort nach meinem Onkel gefragt. Sie sagte mir, er müsse im Wohnzimmer sein, da sie sich grad ins Schlafzimmer etwas hingelegt hatte! Als ich ins Wohnzimmer ging, hat mich der Schlag getroffen: Mein Onkel lag auf dem Boden und nur noch mit dem Kopf und einem Handtuch auf der Couch! Ich sprach ihn direkt an, aber er reagierte garnicht! Somit hab ich sofort meinen Vater angerufen, er solle sofort kommen! Mein Vater und ich haben meinen Onkel ersteinmal auf die Couch gelegt um zu sehen, was los ist! In dem kam auch die Dame vom Caritas, die immer zweimal am Tag vorbei kam! Sie rief dann auch sofort den Notarzt! Mein Onkel lag einfach so dar, mit offenen Augen, ohne sich irgendwie zu bewegen! Er war total apathisch, garkeine Reaktion mehr, er hat nur sehr tief ein und ausgeatmet, was uns etwas beruhigte! Um ehrlich zu sein, hatten wir das Gefühl, als ob er schlief, denn so hörte sich die Atmung an und die Dame vom Caritas sagte uns auch, dass dies sogar mit offenen Augen möglich sei. Als der Notarzt eintraf, fragte er uns, ob er mit ins Krankenhaus solle oder ob wir wollen, dass er zu Hause stirbt! Das hat uns umgehauen, wie ein Steinschlag! Zum sterben??? Daran dachten wir überhaupt nicht, da ich von meinen Eltern wusste, dass so ein Notfall, dass mein Onkel abgeholt wurde, schon öfter vorgekommen war, aber es eigentlich nie so schlimm war! Um ehrlich zu sein, dachten wir nach den Worten des Arztes immer noch nicht ganz an den Tod, da uns schon etwa 10mal gesagt wurde, dass mein Onkel es nicht überlebt, somit haben wir den Arzt gebeten ihn auf jeden Fall mit ins Krankenhaus zu nehmen, damit sie ihn dort versorgen!
Mein Vater und ich sind kurz nach Haus gefahren, mein Vater wollte sich noch ebend umziehen und in dem kam der Anruf aus dem Krankenhaus: "Es tut uns leid, er ist gerade verstorben!" Wir sind natürlich sofort ins Krankenhaus gefahren, doch da konnte man uns nur noch sagen, dass er ganz ruhig einschlief, keine Schmerzen hatte und auch nicht mehr gekämpft hat, sondern so wie es die Schwester sagte, "er hat einfach losgelassen, es fühlte sich an, als ob er es so wollte"!
Um ehrlich zu sein, wissen wir jetzt allerdings nicht die genaue Todesursache, denn irgendwie war alles komisch! Er sagte einmal zu meinem Vater, wenn er nicht mehr kann, kippt er sich ne Flasche Wodka in seinen Beutel und dann ist es vorbei! Ich habe eine Flasche bei meiner Oma gefunden, aber die war voll! Des weiteren ging es ihm am Tag zuvor noch gut, wie die Frau vom Caritas sagte. Allerdings sagte und meine Oma, dass er am Montag morgen zu ihr ins Zimmer ging und ihr einen Zettel hinhielt, dass es ihm schlecht ging, warum meine Oma da nicht ragiert hat, weis ich nicht! Zudem geht mir diese Apatheit nicht mehr aus dem Kopf. Er hat überhaupt nicht mehr auf nichts reagiert, nicht einmal als sie ihn angehoben haben! Nichts! Garnichts!
Ich befürchte, dass er irgendwie einen Herzanfall oder so etwas hatte, denn er war wirklich total weg, aber mein Vater meint, er hat da selsbt nachgeholfen. Ich weis es nicht und werd es nie erfahren, ich hoffe nur von ganzem Herzen, dass es ihm jetzt besser geht! Es tut mir im Herzen weh, dass er nicht einmal sagen konnte, "ich habe den Krebs besiegt" auch wenn es nur für ein paar Wochen oder Monate gewesen wäre! Ich hab ihm immer zugesichert, dass er gesund wird. Er hat sich so auf den Termin Ende Mai gefreut, wo sie ihm einen Termin für die Einsetzung von Implantate in dem Mund geben wollten.
Leider hat mein Onkel den Weg der Genesung nicht geschafft. Ich bete jetzt jeden Tag um so mehr, dass es ihm jetzt, da wo er ist, besser geht!
Es tut mir leid, dass meine Geschichte in diesem Forum so endet, aber ich wünsche euch allen und euren Angehörigen das Allerbeste und erfreuet euch jeden weiteren Tag!
Machts gut...
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