Hallo Ihr Lieben,
bin gegen 16.30 Uhr heimgekommen, und dann völlig k.o. nach dem "8-Stunden-Informations-Marathon" auf der Couch eingeschlafen. Ihr wartet auf Antworten...wie lieb von euch. Aber ich und "kurzfassen"...oje.
Ich versuch´s mal!
Und leider sind auch eine paar traurige Momente darin, aber die gehörten heute dazu.
Annika0211: mach´s Kerzchen aus, ja? Danke!
Wir hatten früh morgens ein langes Gespräch mit Ärztin und Psycho-Onkologe. (Der hat sich übrigens SO viel Zeit genommen heute, special für uns - ich bin ihm ewig dankbar dafür!!). Mutti hatte sich irgendwie in den Kopf gesetzt, HEUTE eine Entscheidung zu fällen (Chemo weiter, oder nicht, und wenn nicht, dann..), und zwar vor allem in die Richtung gehend "und wenn nicht mehr Chemo, dann Hospiz und bald..."...
- nicht bös sein, ihr habt gefragt, ich antworte. Die Ärztin ist lange und einfühlsam drauf eingegangen, hat selbst viel gesprochen, aber auch zugehört. Und zugegeben, dass sie selbst ins Grübeln gekommen ist, weil die Chemo zwar anschlägt (Jawoll!
), jedoch die Nebenwirkungen bei Mutti so das Leben beeinträchtigen, dass sie öfter im KH ist, als wünschenswert. Und das war nicht das, was sie erreichen wollten. Die Chemo war ja gedacht, ihr das Leben angenehmer zu machen! Im Prinzip hat sie Mutti zugesagt, dass sie sie unterstützen werden, egal, wie sich Mutti entscheiden wird. Soweit, so hm.
Der PsychO hat das Gespräch anschl. wunderbar nochmal aufgegriffen, mit mir zusammen GENAU nachgehakt und gefragt, zusammengefasst, nochmal Fragen aufgeworfen. Meine Ma hat halt so "Bilder" im Kopf, die sie sich selbst schönmalt, was manchmal gut, aber auch manschmal blöd ist.
Zuhause=toll, aber wie das ohne Unterstützung laufen soll = ??? Im KH fühlt sie sich "stark", aber zu Hause gibts ja doch so dies und das anstrengendes.
Hospiz = "endlich Ruhe" (sorry, ihre Gedanken) aber wie das genau aussieht, und ob sie das WIRKLICH willl = ???.
So in der Form.
Gute PsychO-Idee: aufschreiben und abwägen, damit es klarer wird für sie. Das Kopfkarussel dreht sich ja schnell, das Auf und Ab der Gefühle und Wünsche hat auch ein ziemliches Tempo erreicht, und dann kann man auch schlecht Entscheidungen solcher Tragweite treffen.
Anschl. waren noch Gespräche mit der "Sozialstationsdame", mit Infos über "was wäre wenn, wie, möglich", dann nochmal ein Arzt, und dann wurde es uns ermöglicht, uns ein Hospiz von innen anzugucken. Also, nicht die Zimmer, aber was halt so ging. Also dorthingefahren (nicht mal "eben so", sondern mit zig Einschränkungen, die das mit sich bringt inzwischen - egal), und wieder ein Gespräch mit der Leiterin, und bisken angucken. Das hat ihr gezeigt, dass sie dafür jetzt noch kein "Kandidat" ist! Sie hat sich angemeldet, für irgendwann mal, aber das ist erstmal nur pro forma.
Resumée: Auf meine Ma und mich sind heute zig Gedanken, Worte, Bilder und Informationen eingestürmt. Das war echt mega-anstrengend.
Aber: Sie hat sich entschlossen, nicht heute, sondern sich nach Pfingsten zu entscheiden; voraussichtlich wohl doch die 4. Chemo noch zu machen, und das Staging danach abzuwarten.
Und erst dann zu entscheiden.
Und zwischenzeitlich lässt sie es endlich zu, dass wir uns nochmal genau erkundigen, was an Unterstützung einer Pflegeeinrichtung für sie zu Hause machbar und für sie bezahlbar ist, damit sie allein zu Haus besser klarkommt. Bisher hat sie da ja immer abgeblockt, im Glauben, irgendwann wäre es wieder so wie früher, und sie könnte alles allein schaffen.
Am WE will meine Schwester kommen, um mich ein paar Tage zu entlasten. (mal sehen, ob es dabei bleibt...)
Samstag habe ich einen Konzertbesuch geplant für meinen Mann und mich, ich brauche dringend mal ein BISCHEN was anderes, aufbauendes zu sehen. Und nach Pfingsten schauen wir weiter.
So, ich verteile wieder "Fleisskärtchen" fürs lesen, und schmeisse jetzt mal den Grill an, bei dem Wetter ist das wohl naheliegend, und für die "Hausfrau" weniger Arbeit.
Allen einen schönen, milden, sonnigen Donnerstagabend!
Es drückt euch herzlich
euer Blümchen