Hallo Ihr Lieben,
war schon lange nicht mehr "aktiv" hier, habe aber immer mal mitgelesen in den verschiedenen Threats.
Vielleicht erinnert sich noch die ein oder andere an meine Geschichte, mein Mann hatte Ende Januar die Diagnose Nierenkrebs bekommen, aus heiterem Himmel. Am 3.3. dann die OP, linke Niere entfernt, alles gut gelaufen.
Wir hatten uns gerade wieder etwas gesammelt, ganz langsam versucht, wieder optimistisch zu sein und die verdammte Angst in den Griff zu bekommen, da kam der nächste Schock: mein Mann war beim Kardiologen, eigentlich nur mal zum Checken, aber die Diagnose: Herzklappenfehler, er soll bald wieder operiert werden. Er braucht eine neue Herzklappe. Und der Kardiologe meinte noch: "mit diesem Herzfehler hätte Ihr Mann doch nie an der Niere operiert werden dürfen - da haben Sie aber großes Glück, daß er das überlebt hat!". Was sagt man da??????
Und - ein sehr "direkter" Arzt ist das - gleich die nächste Frage: "Und es gibt wirklich keine Metastasen? Sonst brauchen wir ja am Herzen gar nicht erst operieren, dann lohnt der Aufwand ja nicht..." Habt Ihr sowas schon mal gehört?!?!?! Ich sitze da, noch ganz geschockt von der Tatsache, daß das Leben meines Mannes SCHON WIEDER bedroht ist, diesmal vom Herzen her, und der macht solche Sprüche!
Naja, die OP ist für Juli angesetzt, solange "darf" er sich noch von der Krebs-OP und den Nachwirkungen erholen (vor allem seelisch).
Womit ich aber so schwer klarkomme: die Angst.
Mal streichel ich seinen Rücken und bemerke irgendeinen "Hubbel", schon denke ich "ist das normal, war das schon immer?". Oder er hat Rückenschmerzen (was noch von der OP kommen kann, da ja die Rippen "auseinandergeschoben" wurden, um an die Niere zu kommen), dann denke ich, vielleicht Metas im Knochen? Oder ich schau mir ständig seine Augen an, ob die nicht doch vielleicht einen leichten gelben Schimmer haben - Lebermetas?! Meine Oma ist ja im Dezember an Magenkrebs gestorben, da hatte ich mich auch darauf verlassen, daß nach OP und Chemo alles gut läuft, plötzlich wurde sie quittengelb, Lebermetas, da war schon alles zu spät...
Letzte Nacht habe ich sehr realistisch geträumt: mein Mann hätte sich das Bein gebochen, wurde im KH geröngt, und da kam ein "sensibler" Arzt zu uns und sagt:" Was haben wir denn da - im Magen haben Sie diverse Krebsgeschwüre, auch an anderen Stellen im Körper, Ihr Bein brauchen wir nicht mehr operieren, in 8-10 Wochen leben Sie eh nicht mehr!".
Gott, ich bin schweißgebadet aufgewacht, habe nach meinem Liebsten getastet und ihn nur noch festgehalten...
Ihr Lieben, Ihr seid alle so stark, so tapfer, so mutig und optimistisch!
Ich versuche es auch, jeden Tag auf's Neue - aber wie schafft Ihr es, mit dieser sch... Angst umzugehen??? Wenn ich sie über den Tag verdränge, sucht sie mich nachts in meinen Träumen heim. Nach dem Aufwachen habe ich dann immer Angst, es könnten mehr als "nur" Träume sein. Womöglich Vorahnungen!
Das macht mich völlig irre...
Euch Allen wünsche ich soooo viel Kraft und Zuversicht - Ihr seid für Eure Partner im Moment das Wichtigste, größte Stärke, Stütze, Licht in der Dunkelheit und ständige Kraftspender. Ich bete für Euch Alle, daß auch Ihr irgendwo irgendwen habt, der für Euch da ist.
Danke für's Zuhören.
Sharanna