Hallo liebe Steffi,
auch ich heiße Dich hier drinnen herzlich Willkommen - der Anlass ist wirklich nicht schön, aber dennoch können wir Dir alle eine Stütze sein. Du wirst merken, dass Dir das Forum viel Hilfe bietet, Dir Deine Ängste nimmt und einfach immer ein offenes Ohr für Deinen Kummer hat. Hier drinnen wirst Du wundervolle Menschen kennenlernen
Ich habe es selbst erfahren dürfen
Kurz vorab zu mir: Mein Name ist Sandra, ich komme aus Stuttgart, bin 28 Jahre alt und gesund. Dennoch hat sich unser aller Leben sehr verändert, als meinem Bruder seine Freundin Daniela (25 Jahre alt) im Januar 2008 die Diagnose Morbus Hodgkin, Stadium III, erhalten hat (siehe hierzu auch meinen Thread "Schock und Angst"). Klar, totaler Schock, wenn man als unerfahrener junger Mensch mit sowas konfrontiert wird!
Für Dich als Partnerin ist es natürlich ein riesen Schock eine solche Diagnose Deines Mannes erfahren zu müssen. Plötzlich ist nichts mehr so, wie es einmal war und die Welt scheint still zu stehen. Man ist angstbeladen, hat keine Ahnung was da plötzlich geschieht und ist einfach verzweifelt. Ich kann Dir aber sagen, wenn der erste Schock mal vorüber ist, die Diagnose zweifelsfrei gestellt ist und eine Therapie in Aussicht gestellt wird, wendet sich das Blatt. Man sieht die "Sache" klarer und man kämpft - man tut alles dafür, gemeinsam diese Schei* Krankheit zu besiegen
Erzähle mir mehr über Euch, damit ich mir ein Bild machen kann... Welche Diagnose wurde genau bei Deinem Schatz gestellt? Welche Untersuchungen wurden gemacht und werden noch folgen? Wie sieht die Therapie aus? Wie alt ist Dein Süßer?
Ich möchte Dir mit meinem "Fall" ein positives Beispiel sein:
Daniela bekommt seit Januar regelmäßig 1 Woche lang Chemo, danach wieder 1 Woche Pause... Dies insgesamt 8 x, also 16 Wochen lang. Sie hat das Glück alles ambulant machen lassen zu können, so dass sie stets zu Hause ist. Klar, der Alltag ist langweilig, aber immernoch besser, als im KH verweilen zu müssen
Nach der 4. Chemo erfolgte ein CT und siehe da, wir konnten einen Erfolg verzeichnen: der Tumor hat sich um mehr als die Hälfte zurückgebildet
Zwischenzeitlich hat sie die 7. Chemo hinter sich und ein "Ende" rückt näher...
Dani hat sich in dieser Zeit wenig verändert. Man muss aber auch dazu sagen, sie wird daheim von ihren Eltern gut versorgt, mein Bruder steht zu ihr, ist für sie da und liebt sie mehr denn je. Meine Familie und ich sind ebenfalls immer für Dani da. Sie hat kaum mit Nebenwirkungen zu kämpfen (außer der Haarverlust) und ihr geht es den Umständen entsprechend gut. Ihre Psyche ist ok und sie kämpft...
Liebe Steffi, klar, Chemo und die Therapie die folgt ist kein Zuckerschlecken. Es wird Höhen und Tiefen geben. Freude und Leid. Angst und Hoffnung. Aber es ist immer gut, ein junger Mensch zu sein. Da steckt man das alles vielleicht besser weg, wie jemand ganz Altes... Wobei Du siehst, auch die "älteren Mädels" hier drinnen lassen sich nicht unterkriegen
Ich möchte Dir sagen, dass das wichtigste für Deinen Mann in erster Linie DU bist. Ohne Dich wäre er aufgeschmissen. Nimm Deine Kraft und Deine Energie und sei für Deinen Mann da! Kämpft was das Zeug hält und sagt dem Feind den Kampf an! Ihr schafft das.
Alles Liebe, Sandra