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Alt 12.04.2008, 18:43
Mervyn Mervyn ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat es auch erwischt

Hallo Ihr,

ich habe meiner Chefin am Mittwoch erzählt, das meine Mutter die Chemo abgesetzt hat. Den ganzen Tag hat sie mich bedrängt zu meinen Eltern zu fahren. So bin ich Donnerstagabend in den Norden gefahren.
Ich hatte mich Mittwoch bei meinen Eltern gemeldet und ihnen Bescheid gesagt. Am Telefon hörte sich meine Mutter gar nicht gut an. Sie hatte keine Lust zu etwas, sie hatte Schmerzen und ihr Bauch war wieder voll Wasser. Der Arzt kam aber noch vorbei und hat ihr Erleichterung geschaffen.

Freitag ging es meiner Mutter richtig gut!
Morgens haben wir im Arbeitszimmer an den Computern gearbeitet, meine Mutter war seit Tagen nicht mehr am Computer gewesen. Mittags hat sie von meinem Mittagessen geschnorrt, Schollenfilet und Kartoffel. Nachmittags war sie für zwei Stunden unten im Wohnzimmer. Sie kam die Treppe alleine runter, beim Raufgehen habe ich sie von hinten unterstützt und sie kam gut rauf, sie war sehr erstaunt über sich selbst, wie schnell und ohne Pause sie es geschafft hat. Wir haben so manches Schwätzchen gehalten. Es war ein toller Tag.
Die Nacht war wohl sehr schlecht! Ihr war schlecht, sie hat sich öfters übergeben, wahrscheinlich hatte sie auch Schmerzen.
Heute (Samstag) ist sie sehr schlapp und möchte ihre Ruhe haben und schlafen. Auch am Tage war ihr schlecht und sie hat sich übergeben. Geredet haben wir heute nicht viel, das hat sie zu sehr angestrengt. Heute morgen hat die Pflegerin meine Mutter unter die Dusche gesetzt, das hat ihr gut getan, aber sie doch auch sehr erschöpft. Sie nimmt heute auch sehr viel das Sauerstoffgerät.
So möchte meine Mutter nichts mehr essen, da es ihr danach fast immer sehr schlecht geht, ich kann sie verstehen. Das Problem ist meine Mutter kann kaum noch ihre Medikamente (z.B. Wassertabletten) nehmen, das sie sie wieder ausspuckt.
Für morgen hat meine Mutter sich vorgenommen, noch etwas mit mir am Computer zu arbeiten. Bevor ich dann nach dem Mittagessen wieder Richtung Süden starte.

Mit der künstlichen Ernährung kommt meine Mutter sehr gut zurecht. Sie bekommt auch ein Schmerzpflaster, was ihr gut hilft. Der Pflegedienst ist super, sie kümmern sich toll um meine Mutter und arbeiten auch sehr eng mit dem Arzt zusammen.

Es ist schwer meine Mutter so zu sehen.

Meine Mutter hat zu meinem Bruder gesagt, das er lieber Anfang Mai statt Ende Mai kommen soll, da sie nicht weis, ob sie dann noch da ist. Dann hat sie mit mir wieder über den Stentwechsel Mitte Juni gesprochen.

Wir machen das Beste aus der Situation.

Grüße, lasst Euch nicht unterkriegen.
Aufgeben tun wir nicht, auch meine Mutter nicht.

Imke
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