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Alt 10.04.2008, 18:39
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Luna10 Luna10 ist offline
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Standard AW: Kann Antihormonbehandlung so schmerzen machen?

Hallo,
reihe mich auch mal ein in die AHT-Depri-Gewichtszunahme-Liga.

Ich mache die AHT mit Tamoxifen und Zoladex jetzt schon 3 J. und 3 Mon. mit. Anfangs waren die Knochen- u. Gelenkschmerzen ganz schlimm (es war Winter, nasskaltes Wetter). Da nahm ich hochdosiertes Magnesium, Calcium mit Vit. D, Zink und Selen. Mit Sport (Walking) bekam ich das alles ganz gut in den Griff.

Aber was bei mir seit einem Jahr abgeht, ist so ziemlich das letzte. Ihr habt alle Nebenwirkungen schon aufgezählt. Mit den Hitzewallungen habe ich im Sommer mehr zu tun, im Winter friere ich mehr (da habe ich zwar auch Wallungen, aber nicht so häufig).

Nein, was ich meine sind die Knochen- u. Gelenkschmerzen, besonders in den Fingern und Füßen. Die Achillessehne links ist entzündet, der linke Ellenbogen ebenfalls. Und das seit Monaten! Kein Mensch weiß, woher das kommt (wobei mein Hausarzt mit mir einer Meinung ist, dass das alles Spätfolgen der Chemo sowie NW der AHT sind). Ich habe seitdem chron. Gastritis, Nasenneben- u. Stirnhöhlen sind sofort entzündet, sobald ich eine Erkältung kriege, trockene Haut mit Ausschlägen, Ein- und Durchschlafstörungen, Depressionen (und was für welche!), Libidoverlust, das ganze Programm eben.

Ich bin erst 40 und fühle mich wie 80 und um mein Leben betrogen. Ich bin momentan so tief unten und keiner weit und breit, der mir helfen kann. Ich bin zwar in psych. Behandlung und muss mich regelmäßig auch einer Neurologin vorstellen, doch weder die eine noch die andere kam bisher auf die Idee, dass mir ein Antidepressivum gut tun würde. Hallooooo?

Daneben ist ein Rheumawert bei der letzten großen Blutuntersuchung (wg. der entzündeten linken Ferse) positiv gewesen. Einen Termin bei einem Rheumatologen kann ich erst im Oktober (!) haben. Natürlich fragte man mich zuerst, wie ich denn versichert sei...

Mir hängt momentan alles zum Hals heraus und ich bin jeden Tag traurig und kriege nix mehr gebacken. Zu allem muss ich mich so dermaßen zwingen, dass es einfach nur noch nervt. Das merkt mein Kind, das merkt mein Mann.

Aber jetzt, wo ich hier in diesem Threat über Trevilor gelesen habe, werde ich beim nächsten Termin mit meiner Neurologin mal drüber reden. Ich will hoffen, dass sie mir die Tabs mal verschreibt. Und wenn ich dann auch Gewicht verliere (noch 8 kg zuviel seit Chemo), kann ich mich umso mehr freuen.

Also, ich danke Euch für die Infos. Ich wünsche uns allen, dass wir durch diese harte Zeit gehen können mit einigermaßen gestärktem Mut und Lebensfreude. Denn wir sollten uns jeden Tag darüber im klaren sein, was wir noch haben und erleben dürfen, dass nichts im Leben selbstverständlich ist - schon gar nicht die Gesundheit.

Liebe Grüße

Luna
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Freunde sind wie Sterne, selbst wenn du sie nicht siehst, sind sie da. (aus Indien)
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