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Alt 29.03.2008, 12:13
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: waywalk an alle .......

Hallo Waywalk, hallo Leute,

ich bin der Ansicht, dass die "betroffenen" Partner durchaus das Recht auf information haben, sofern sie sich denn überhaupt dafür interessieren und einbringen wollen. Gibts ja leider auch. Das heisst auch Teilnahme an Arztterminen. Zwar entscheidet letztendlich immer die Frau. Sie darf sich im Falle der Ablehnung dann auch nicht beschweren, wenn der Mann nicht so funktioniert, wie sie es erwartet. Ihm fehlen halt die wichtigen Informationen, er kennt nicht das Gefühl beim Arztgespräch. Er kann die Tragweite von Entscheidungen einfach nicht so abschätzen, wie es notwendig wäre. Er hatt eben nur Informationen aus 2-ter Hand.

Gerade bei einer solchen Erkrankung ist es ungeheuer wichtig zwischen den Zeilen zu lesen, die Untertöne des Arztgesprächs mitzubekommen.

Ausserdem denken Männer und Frauen, wie bereits gesagt, anders. Sie gehen anders an die Krankheit heran, sie sehen unter Umständen die Diagnosen von einer etwas anderen Seite. Und genau diese unterschiedliche Vorgehensweise ist sehr fruchtbar im Gespräch untereinander. Missverständnisse zur Diagnose und Besprechung lassen sich so eventuell leichter ausräumen.

Die Frau, (nicht, weil sie eine Frau ist, sondern in diesem Fall die Kranke) als Betroffene, neigt viel eher zu Panikreaktionen bei solchen Gesprächen. Bis sie das Gehörte verarbeitet hat ist der Arzt schon 2 Sätze weiter und die sind dann weg. Zwangsläufig ist es so, dass der Mann, als eben "Nichtkranker", diese Reaktion nicht in dem gleichen Masse hat. Er bekommt diese beiden Sätze durchaus mit. Ergebnis siehe oben.

Also, lasst euch nicht so einfach zur Seite drängen oder gar durch die beste Freundin ersetzen. Ihr habt das Recht, euch dann zurückgesetzt zu fühlen. Ihr sollt sie dann ja auch nachher in den Arm nehmen und trösten. Ihr habt nachher die Auswirkungen der Behandlung und (nicht jede Frau ist auch eine einfache Erkrankte (genau wie Männer)) ihre kleinen und grossen Launen auszuhalten. Ihr seit nicht da, nur um den Buckel hinzuhalten, sondern um aktiv mitzuarbeiten.

An euch Frauen: wie soll der Partner seine Ängste und Sorgen verarbeiten, wenn er immer nur Informationen aus 2-ter Hand bzw. sie garnicht erhält? Wie fühlt sich der eigene Mann wenn er erst hinter der besten Freundin kommt? Bei dieser Krankheit gibt es keine typischen "Termin-beim-Frauenarzt-Gespräche" mehr, da ist Offenheit angesagt. Wo ist da Platz für Scham??? Geheimnisse und Misstrauen können tödlich für eure Beziehung sein und in letzter Konsequenz auch für euch!!!

Ich hoffe, ich habe das in aller Offenheit klar ausgedrückt. Ich will niemandem auf die Füsse treten (sollte ich doch, so gehe ich nicht so einfach zur Seite), ich sehe das nun mal so und nicht anders. Wobei es durchaus individuelle Unterschiede geben mag. Vielleicht könnt ihr das auch so nachempfinden.

Waywalk, ich wünsche euch Beiden viel Kraft und Gottes Segen

Helmut
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