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Alt 20.03.2008, 21:48
Mervyn Mervyn ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat es auch erwischt

Hallo,

wegen dem Feiertag wurde die Chemo meiner Mutter vorverlegt. So fuhr ich sie schon gestern(Mittwoch) zur Chemotherapie.

Wir hatten ein Gespräch mit dem Arzt, er hatte sich mit seinem Chef besprochen, wie es weiter geht kann/soll mit der Behandlung.
Sie bekam als erstes ihre Infusion mit den Medikamenten gegen Übelkeit.
Es folgte eine Infusion mit einem Mittel für die Knochen, da man da Sorgen um die Knochensubstanz hat. Diese Infusion soll alle 4 Wochen gemacht werden.
Gleichzeitig bekam sie eine Infusion mit Folsäure, die Infusion gehört zur Chemotherapie und sie wird sie einmal wöchentlich über 4 Wochen bekommen.
Zum Schluss bekam sie eine Pumpe mit 5-FU, die 24h läuft. Die Pumpe kann sie mit nach Hause nehmen und sich so frei bewegen.

Dann hat der Arzt noch ein Ultraschall vom Bauch gemacht. Da wurde festgestellt, das der Bauch voll Flüssigkeit ist, der Stend ist frei und läuft.
Um meiner Mutter Erleichterung zu verschaffen, wurde gleich ein Termin gemacht zum Ablaufen gemacht und zwar für heute(Donnerstag).

So fuhren wir heute am späten Vormittag in die Klinik.
Meine Mutter bekam einen Schlauch gelegt und die Flüssigkeit lief ab. Sie bekam noch eine Infusion wegen der Flüssigkeit, damit sie bestimmte Substanzen nicht verliert. Es waren am Ende ~4kg, also ~ 4l Flüssigkeit. Die haben ihr doch sehr schwer zu schaffen gemacht. Noch sind ihre Beine sehr dick, wir hoffen, das die nun auch wieder dünner werden. Die Klinik hat für nächste Woche eine Lymphdrainage veranlasst, um das zu unterstützen.
Die Pumpe mit der Chemo wurde abgenommen.
Sie hat das Ganze prima vertragen und fühlt sich wohl.

Sie läuft schon wieder besser und mehr.
Auch das Essen wird immer besser. Sie ißt zwar nicht viel auf einmal, aber immer wieder etwas. So hat der Magen immer etwas zu tun, wird aber nicht überladen.

Nächste Woche gibt es noch zusätzlich Oxiplatin als Chemo. Die Familie und die Leute der Klinik hoffen, das sie das einigermaßen verträgt, da das für viele schwer ist. Sie wollen meiner Mutter aber dann gleich Tabletten mitgeben, die gegen die sehr häufig auftretende Übelkeit helfen. Sie soll es alle zwei Wochen bekommen.

Ihr Chemozyklus wird nun vier Mittwoche hintereinander Chemo und dann zwei Mittwoche frei.
Wir alle hoffen, das die Chemotherapie ohne große Probleme vertragen wird und das sie anschlägt.
Als wir heute die Klinik verließen sagte meine Mutter zu einer Schwester, sie will noch drei Jahre leben, wie sie es sich vorgenommen hat, um den „Klinikrekord“ zu brechen. Ihr seht, meine Mutter steckt den Kopf nicht in den Sand, sie denkt positiv und will kämpfen.

Ich kann einigermaßen beruhigt am Ostermontag wieder nach Hause fahren.
Es gibt Kontakt zu einer Putzfrau, die meinen Eltern (67 + 78 Jahre) das Putzen abnehmen soll, das schafft meine Mutter einfach nicht und die rakt soll sie sich für andere Sachen sparen.
Auch die warme Mahlzeit am Tag ist in der Vorbereitung. Entweder Essen auf Rädern, Fertiggerichte zum Warm machen oder eine Kombination aus beidem.

Ich wünsche Euch schöne Ostertage.
Und wünsche Euch auch die Kraft, die meine Mutter hat und bei mir immer mehr zum Vorschein kommt.

Liebe Grüße
Imke
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