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Alt 20.03.2008, 21:02
Reiner1 Reiner1 ist offline
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Registriert seit: 06.03.2008
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Standard AW: Ich möchte mit meiner kranken Mutter reden….

Hallo liebe Mel,
hallo an alle die hier lesen,

ich finde Psychotherapie auch einen guten Weg. Wenn ein Auto nicht gescheit funktioniert oder etwas an der Waschmaschine ist wird auch der Spezialist zur Reparatur geholt nur viele Menschen meinen, wenn einen etwas psychisch belastet ist es ehrenrührig sich Hilfe zu holen! Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe Therapie immer wieder als sehr bereichernd empfunden und sie hat uns über die eine oder andere eheliche Kiese hinweg geholfen.

Auch jetzt hilft mir die inner Auseinandersetzung. Ich finde es wirklich nicht leicht, mit dem Gedanken klarzukommen meine geliebte Mutter zu verlieren. Ich muss den ganzen Tag immer wieder daran denken und es schnürt mir den Hals ab. Mir tut meine Mutter so leid.

inzwischen hat sich alles mit meiner Mutter weiter zugespitzt. Sie ist im Krankenhaus und es passiert dort genau das was nicht passieren sollte. Sie sollte nur an der Lunge punktiert werden um ihr Linderung zu verschaffen, aber was passiert? Sie lassen die gesamte Diagnosemaschine loslaufen. Sie ist jetzt zwei Tage mit vollem Programm noch einmal voll durchgearbeitet worden, ob wohl die letzte große Untersuchung in einer anderen Klinik erst wenige Wochen zurück liegt. Bei der Prozedur haben sie in der Klinik alles Aufgefahren, was menschenmöglich war und in zwei Tagen ein Programm abgefahren, dass normalerweise in 14 Tagen gemacht wird. Meine Mutter war total fertig. Sie war am Ende. Ich finde das eine richtige Quälerei. Die vorheriger Klinik und der Hausarzt haben sich für Palliative Behandlung entschlossen auf Grund der Diagnose.

Ich will der Klinik nicht zu nahe treten, aber für mich sieht es so aus, dass in wenigen Tagen ein Haufen Geld verdient wird. Ich will auf keinen Fall, dass es so weiter geht. Meine Mutter wurde dann noch an der Leber Punktiert, dass muss höllisch weh getan haben. Erst durfte sie gar nichts trinken und dann musste sie zwei Liter in einer Stunde runterwürgen. Ich finde das so unmenschlich und unsinnig was dort gemacht wird. Sie sollen ihr Helfen, dass die letzten Tage und hoffentlich noch Wochen und Monate keine Quälerei wird.

Meine Hoffnung, dass meine Mutter wieder zu Kräften kommt ist sehr gering. Gerade hat mein Schwiegervater angerufen und erzählt, dass meine Mutter offensichtlich heute in ihrem Zimmer gestürzt ist und nicht mehr auf kam und die Klingel auch zu weit weg war. Erst als mein Vater zu besuch kam hat er ihr nach einer halben Stunde aufgeholfen. Mir kommt das kalte Grausen, wenn ich denke, dass das in Zusammenhang mit der harten Diagnosetortur steht.

Am Dienstag nach den Osterfeiertagen wird es ein Gespräch mit den Ärzten geben und ich werde versuchen mit dabei zu sein. Gott sein dank will mein Vater auch nicht, dass noch alles versucht wird.

Soviel erst einmal mit einem großen Kloß im Hals.

Liebe Grüße

Reiner
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