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Alt 05.03.2008, 09:20
steffi66 steffi66 ist offline
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Standard AW: Meine Schwester ist voraus gegangen

Hallo,

zunächst mal möchte ich Dir mein herzlichstes Beileid aussprechen. Der Verlust für eure Familie ist furchtbar. Vor genau 5 Jahren verstarb meine Cousine (die für mich wie eine Schwester war) innerhalb von wenigen Monaten am anaplastischen Schilddrüsenkarzinom. Sie hinterließ zwei Kinder (damals 13 und vier) und einen Mann. Der Verlust für ihre Kinder war besonders schlimm, da die Großeltern nicht in der Lage waren das Chaos auch nur im Geringsten aufzufangen. Man nennt solche Menschen wohl gefühlskalt, die einem Teenie in dieser Situation sagen, sie möge sich nicht so anstellen und das Leben ginge ja weiter. Kurz vor ihrem Tod habe ich meiner Cousine versprochen immer ein Auge auf ihre Kinder zu haben. Dieses Versprechen löse ich auch heute so gut es geht ein. So gut es geht deshalb, weil sich mittlerweile so viel verändert hat. Da gibt es eine neue Lebenspartnerin des Vaters, die ein Superverhältnis zumindest zu dem jüngeren Kind aufgebaut hat, dann ist die Große mittlerweile ausgezogen und lebt jetzt eigentlich ihr eigenes Leben.... Doch manchmal, wenn es Probleme gibt oder wie jetzt der Todestag der Mutter wiederkehrt, merkt man, daß die Große den Tod nie richtig verarbeitet hat. Dann bricht die Trauer wie am ersten Tag durch. Wir weinen gemeinsam, versuchen uns zu trösten und können aber auch wieder lachen, wenn uns aus der Zeit mit der Mutter lustige Dinge einfallen. Ich glaube, ganz wichtig ist, die Erinnerung lebendig zu halten und nicht (wie Oma und Opa) alles möglichst zu vergessen.
Man sagt immer, daß auf den Flügeln der Zeit die Traurigkeit davon fliegt, aber das gilt für Kinder, die im Teeniealter die Mutter verlieren nur ganz bedingt.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft, denn die werdet Ihr brauchen...

Liebe Grüße
Steffi
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