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Alt 01.03.2008, 18:35
lunablue lunablue ist offline
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Standard AW: Ich brauche ein Happy End - kleinzelliges BC

Hallo Daniela,

das kann ich gern schreiben, aber man sollte sehr vorsichtig sein, und nicht von einem Fall zum nächsten schließen. Diese Krankheit ist sehr hinterhältig und der Verlauf kann durchaus sehr verschieden sein.

Meiner Mutter ging es bis Januar 2007 ganz gut, ab da ging es stufenweise bergab und seit Mitte Februar wurde ihr Zustand von Woche zu Woche schlecht. Am 1.3.07 hat sie dann ein Sauerstoffgerät für zuhause bekommen und am 23.3.07 ist sie leider gestorben. Allerdings muss man auch sagen, dass die Nebenwirkungen bereits seit März 2006 groß waren. Seit dieser Zeit bekam sie Opiate, damit die Schmerzen einigermaßen erträglich waren. Allerdings gibt es auch Patienten, die nicht über eine so lange Zeit bereits mit diesen massiven Tumorschmerzen leben müssen. Jedoch sind diese bei guter Schmerztherapie ganz gut in Griff zu bekommen.
Ganz schlecht war der Zustand meiner Mutter, als sie ihren letzten Krankenhausaufenthalt antrat, das war am 14.3.07, man hat hier dort stark bewußtseinsdämpfende Medikamente gegegen, so dass man sich nicht mehr großartig mit ihr unterhalten konnte. Das fand und finde ich auch heute noch sehr unangemessen, macht aber den Ärztenund Pflegekräften weniger Arbeit, da der Patient dann auch keine Wünsche mehr äußert.

Vielleicht noch ein Hinweis, wie heimtückisch diese Krankheit ist. Meine Mutter hat im Krankenhaus eine Mitpatientin kennengelernt, die auch eine Kleinzeller hatte. Allerdings war dieser in einem ganz frühen Stadium im Juni 2005 erkannt worden, so dass sie sogar operiert wurde, was ja beim Kleinzeller eher ein Ausnahmefall ist. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Metastasen, aber auch sie ist nur 1,5 Monate nach meiner Mutter gestorben.
Dies soll euch verdeutlichen, dass man nicht so einfach von einem Patienten auf einen anderen schließen soll.

Das was ich in dieser Zeit gelernt habe, ist die Erwartungen nicht zu hoch zu setzen und sich zu vergegenwärtigen, dass dieser Krebs immer wieder kommt. Damit muss man eben erst umgehen lernen und es soll der Betroffene nicht ständig merken, wie furchtbar man das alles selber findet.
Das was krebskranke überhaupt nicht mögen ist ständig bedauert zu werden. Und wenn jemand lebensfroh ist, warum auch sollte man dann die Stimmung verderben, diese Krankheit meldet sich schon früh genug zurück, so dass man die vielleicht beschwerdefreie Zeit genießen sollte.
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