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Alt 05.08.2003, 11:55
Gast
 
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Standard Ich trau mich mal...

Hallöchen liebe Jutta2,

naja, ein bisschen skeptisch sein ist immer gut, das machst Du schon richtig.

Jetzt hat Deine Mutter natürlich schon sehr Angst, und vielleicht will sie gar nichts genaueres über ihre Krankheit wissen, weil ihr das noch mehr Angst macht. Das kann sich aber auch wieder ändern, das gehört ein bisschen zum "verarbeiten".
Kann auch sein, dass sie vom "Typ" her die Dinge gerne ein bisschen verdrängt, Du kennst da Deine Mutter bestimmt besser.
Doch wenn Du solche "Dinge" von ihr hörst, wie z.B. wo sie eigentlich GEWILLT war, eine Misteltherapie zu bekommen, und die Ärzte "übergehen" das oder informieren sie nicht richtig darüber, so kannst Du da vielleicht schon ein bisschen einschreiten. Sag Deiner Mutter ruhig, wenn sie etwas WILL, dann solle sie darauf bestehen, und die Ärzte sollen sie darüber genau informieren. - Nämlich genau bei jenen Dingen, die ein Patient WILL, er sie aber nicht bekommt, fangen dann die FRAGEN von alleine an. Weisst Du, wie ich meine? Hier kannst Du ihr helfen, sich schrittweise damit auseinander zu setzen. Will sie also die Mistel, dann soll sie sie bekommen. Notfalls schimpfe Du beim Arzt ein bisschen, ja?

Wie steht's mit dem Lungenfacharzt, zu dem sie Vertrauen hat? Kann er ihr ein bisschen mit ergänzenden Therapien helfen, oder dass sie psychologische Betreuung bekommt? Vielleicht kann auch ER ein bisschen mit ihr reden und ihr Mut machen?
Vielleicht kannst auch Du oder jemand von der Familie ein bisschen mit ihren Ärzten sprechen? Dass es bei den Ärzten "nur" ums Wesentliche geht, also hauptsächlich ums Körperliche, kommt sehr oft vor. Der Mensch dahinter, mit seinen Gefühlen und Ängsten wird schnell mal vergessen. Das kommt sogar in den besten Kliniken vor. Aber da sich Deine Mutter ja wohl fühlen sollte, bei pflegenden Menschen und Ärzten, ist das eben doch ganz wichtig.
Darüber kann man mit den Ärzten bestimmt reden. Du kannst ihnen ruhig sagen: "Hören sie, wenn meine Mutter dies oder jenes will, wie z.B. die Mistel, dann versuchen sie es zumindest, anstatt sie anzulügen. Es ist würdelos, wenn sie meiner Mutter den Umgang mit kleinen Katzen verbieten wollen, und gleichzeitig verweigern sie ihr eine von ihr gewünschte Behandlung!"
Einfach Klartext, hm-hm. Ärzte mögen das nicht so sehr, aber zwischendurch tut ihnen das gut. Zudem wäre eine genaue "Aufklärung" angebracht, WARUM Katzen nicht gut tun würden, und WARUM die Mistel nichts für sie wäre. Aber so "Wischi-Waschi"-Handlungen hat Deine Mutter ganz sicher nicht verdient.

Hab ich Deinen Kampfgeist ein bisschen angeregt? Grins! Gut!
Du, oder jemand aus der Familie kann also für sie kämpfen, ohne sie gross zu belasten. So schrittweise wenigstens. Sie selber braucht wahrscheinlich noch etwas Zeit.

Hey, ich grüssele Dich ganz lieb,
bis später, ja?
Die "krasse" Brigitte
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