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Alt 21.02.2008, 16:27
Gänschen Gänschen ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Liebe Christel,

das freut mich jetzt aber wirklich sehr, dass ich Dir wieder ein wenig Zuversicht vermitteln konnte! Du hast völlig recht, die Hoffnung zu behalten ist unendlich wichtig und ich glaube fest daran, daß sie auch Kräfte in uns freisetzt, die uns helfen, alles weiterhin so gut wie nur möglich durchzustehen.

Zum Thema Onkologe und dessen Ansprechbarkeit in Krisensituationen möchte ich noch etwas beitragen: es sollte eigentlich für jeden Onkologen selbstverständlich sein, daß er in dringenden Fällen - wenigstens telefonisch - ansprechbar ist. Und so ein Untersuchungsergebnis ist ja wohl ein klarer Fall von (zumindest mentaler) Krisensituation. Kannst Du nicht einfach in seiner Praxis anrufen und darum bitten, durchgestellt zu werden? Zur Not kannst Du ja sagen, dass es Dir nicht gut geht und Du einen Rat von ihm brauchst. Das ist ja dann sogar die Wahrheit.
Als ich das schlechte CT-Ergebnis erfuhr, habe ich meinen Doc spontan angerufen und er hat mir auch gleich angeboten, sofort zu kommen, damit wir darüber reden können. Hätte ich vorher nie von ihm gedacht!
Diese Herrschaften sind zwar manchmal ein wenig spröde, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich im Notfall auf sie verlassen kann. Versuch´s doch einfach mal. Dann hast Du vielleicht eine kleine Chance, die Wartezeit ein wenig zu verkürzen.
So, wie ich Dich hier erlebe, bist Du wohl auch eher so ein Typ, der mit dem "rumhängen im luftleeren Raum" Probleme hat und besser damit leben kann, wenn dann endlich wieder etwas los geht und man das Gefühl hat, etwas unternehmen zu können, nicht wahr?

Hast Du schon Pläne für Frühjahr und Sommer?? Vielleicht stehen ja schon ein paar Kurzreisen an oder das eine oder andere Golf-Event? Pläne machen ist zugegebenermaßen schwer, aber auch seeeehr effektiv gegen den Adeno-Blues.
Ist doch egal, ob dann später vielleicht eventuell etwas dazwischen kommt, das passiert ja schliesslich auch gesunden Menschen. Planungen haben so einen wohltuenden Hauch von Normalität, finde ich. Also: ran an den Kalender! Ich habe Verabredungen und Planungen bis in den Mai hinein und niemand weiss, ob ich die werde einhalten können. Aber sag mal selbst: allein die AUSSICHT auf Madrid Ende März, Koch-Wochenenden mit Freunden im April und Paris und Champagne im Mai ist doch schon das halbe vorweg genommene Ereignis.


Liebe Biba,
Urlaubssperre ist ja eine ziemlich fiese Angelegenheit. Aber für den Fall, daß Ihr das noch nicht kennt, ein kleiner Reisetip für´s nächste Mal: ich habe eine kleine Bucht in Erinnerung, die nur über einen abenteuerlich steilen Schotterpfad zu erreichen und darum (fast) menschenleer ist. Wenn ich mich richtig erinnere, heisst diese Bucht Playa del Risco und liegt in der Nähe vom Mirador del Rio.

Wir fahren jetzt zum zweiten Mal nach Fuerteventura. Dort kann ich die letzte Chemo aus den Kleidern schütteln und nichts, aber auch garnichts, hält einen dort vom Faulenzen ab. Laaaange Strandspaziergänge, in die Sonne blinzeln und prima Fische essen ist so ziemlich alles, was man dort machen kann. Ausser Wassersport natürlich, aber dazu werde ich wohl nicht mehr fit genug sein. Oder doch ???
Werde berichten.

Liebe Grüsse, auch an alle anderen hier,
Gabi