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Alt 02.08.2003, 20:24
Gast
 
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Standard Wie kommt der Tod?

Hallo an alle!
Nach meinen Beiträgen ab der Seite 12 in diesem Forum, habe ich mich nicht mehr gemeldet, aber jetzt wird es glaube ich wieder Zeit. Mein Vater ist am 22.11.02 leider oder für ihn Gottseidank gestorben. Es war eine schlimme Zeit: er fiel dauernd hin usw....
stammelte nur noch rum und lag am Ende nur noch in seinem krankenbett welches wir für ihn extra besorgt hatten. Dort ist er dann auch gestorben. Aber, die letzten Tage waren echt schrecklich.
Immer und immer wieder hat er geschrieen vor schmerzen. Obwohl er Schmerzmittel bekam die einen normalerweise absolut unempfindlich machen, hat er immer nur geschrieen. Wenn ich Abends von der Arbeit nach Hause kam und den wagen in die Garage fuhr, (etwa 30m entfernt) habe ich ihn schon schreien gehört. Das war absolut nicht schön zusehen zu müssen wie er zugrunde geht. Der Doc sagte er solle ins Krankenhaus, damit wir auch mal zur Ruhe kommen. Aber wir wollten ihn in würde zuhause sterben lassen. ausserdem wollten wir ihn nicht zum sterben abschieben! Ich denke das war in seinem Interesse. Ich habe immer wieder in seinen letzten Tagen versucht das er mal auf die Beine kommt und nicht nur immer liegt ihn aufzurichten und habe ihn festgehalten und umarmt und habe versucht das seine Beine wieder zu kräften kommen. Aber das alles hat nichts genutzt. Ich bin heute stolz darauf das er mir als letztes sagte: Detlef Du bist der Beste! Ich weiß zwar immer noch nicht warum, aber ich habe alles versucht. Nicht nur ich, sondern meine Mutter und ebenso meine Frau, aber zu mir sagte er diese Worte. Diese klingen nich heute in meinen Ohren als wäre es gesterne erst gewesen. Vor allen dingen sagte er dieses als er ohnehin nur noch stammeln konnte. irgendwie bin ich stolz darauf und es tröstet mich über vieles hinweg. Aber er fehlt mir immer noch. Die letzen Stunden aber hat er genutzt nur für sich alleine zu sterben. Ich wäre gerne dabei gewesen. Als es soweit war, hat meine Mutter uns heruntergerufen und hat gesagt das er ziemlich unruhig ist. Wir sind dann runter gegangen und haben uns an seinem Bett gesetzt. Nach ein paar stunden in denen er nur immer wieder geschrieen hat, haben wir gesagt das wir ins Bett gehen. Als meine Frau vom Brötchenholen wiederkam und am Bett stand, stellte sie fest das er ziemlich ruhig war. er war Tot. Wir riefen den Arzt an und dieser stellte es dann auch fest! Bis der bestatter kam dauerte es noch ca. 6 stunden und diese Zeit habe ich genutzt mich bei ihm zu verabschieden. Ich habe die ganze Zeit an seinem Bett gesessen und habe Totenwache gehalten. Das schlimmste war für mich als ich dabei war wie sie ihn in dem Sack packten und wegbrachten.
immerhin habe ich noch die gute Erinnerung an ihn und die gewissheit das ich meinen Vater selber zu Grabe getragen habe. Nachdem Die Urne wiederkam und beigesetzt werden sollte und wir aus der Kirche kamen, habe ich alle an der Beerdigung und vor allen den Pastor gefragt ob sie etwas dagegen haben wenn ich die Urne selber trage. Die Urnenträger kamen umsonst, denn ich habe sie wie ich es mir vorgenommen hatte selber zur Stele getragen. Das sollte die letzte Ehre gewesen sein die ich ihm meiner Meinung nach schuldig war. Ich würde es jederzeit wieder tun denn es ist auch ein befreiendes Gefühl ihm dieses zu geben. Auch wenn er es nicht mehr miterleben konnte. Und: In mir ist seitdem eine eigenartige Wandlung gekommen. Ich glaube wieder mehr an Gott und lebe auch einigermassen nach seinen "Richtlinien". Ich habe die Bibel nun schon zum 2. mal gelesen und werde es nochmals tun. usw....
Nach meinen damaligem Bericht fragte man mich ob man sich mal per E-Mail melden darf. Ich habe ja gesagt, aber keiner hat sich gemeldet. Wenn es einem mal danach ist, dann kann er sich gerne melden unter: deldock@t-online.de
so, bis später mal.
gruß
Detlef(deldock@t-online.de)
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