Hallo Monika,

Bin so froh, daß Du Dich gemeldet hast!! Und warum läßt Du es nicht zu, daß Dein Ventil sich löst? Das würde Dir selbst vielleicht mal sehr gut tun??!!

Ich kenne das Nicht-Wollen, den verständlichen Starrsinn. Die Angehörigen haben Angst dem Betroffenden ein manches Mal mit klaren Worten weh zu tun. Monika, aber aus der eigenen Erfahrung heraus, bin ich damit weit besser gefahren, als in der totalen Selbstaufgabe, denn die raubt die Kraft und Energie.
Dazu zwei kleine Beispiele. Meine Mutter sollte im KH einen Dauerkatheder gesetzt bekommen, da sie inzwischen inkontinent war, sobald ich ihr Zimmer nach dem Gespräch mit dem Arzt verlassen hatte, sagte sie es ab. Also kam sie in Windeln gepackt nach hause. Ich hatte aber ihren Urologen gebeten vorbei zu kommen und ihr diesen Katheder dann eben zuhause zu legen. Das Drama dazu war unbeschreblich. So appelierte ich an ihr Verständnis, daß sie weder von meinem Mann, noch von meinem Sohn verlangen könnte, sie 20x am Tage zu wickeln, denn deren Gefühle seien dabei auch wichtig. Und ich konnte sie nicht wickeln, durch eigene gesundheitlichen Einschränkungen. Ein paar Stunden später war die Aufregung verflogen und sie war froh über den Katheder.
Beispiel 2, ich war nach ein paar Wochen absolut am Ende meiner Kräfte, hatte nie mehr als 2 Stunden am Stück mehr im Wachzustand geschlafen, da sie immer mich um sich haben wollte. Ich erklärte ihr, daß ich mich nun ein paar Stunden in meine Wohnung zurückziehen werde, um endlich mal etwas zur Ruhe zu kommen. Auch hier Drama ohne Ende. So stellte ich sie vor die Wahl, entweder einen totalen Zusammenbruch meinerseits, und ich bin garnicht mehr für sie dadurch da, oder mir die Zeit zu gönnen, etwas zur Ruhe zu kommen. Und somit wieder neu aufzutanken für die Zeit, die noch kommen wird. Von dem Moment an, gab es keine Probleme mehr, wenn ich mich auf ihren Balkon zurückzog um für mich Kraft zu finden, mit dem Kompromiss, dass sie mich sieht.
Im Endeffekt hatte sie für beide Entscheidungen sehr viel Verständnis.
Vielleicht kannst auch Du mit Deinem Bär einen Kompromiss finden, von dem Ihr Beide etwas habt. Wünsche es Dir so sehr.

liebe Grüße,
Jutta