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Alt 29.01.2008, 13:23
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Standard AW: Wie kann das denn sein????

Hallo Blümle,

also es gibt die Möglichkeit einen sogenannten Genetiker aufzusuchen. Das sind Ärzte, die Gendefekte lokalisieren und damit das individuelle Risiko eingrenzen. Hierzu gab es verschiedentlich Berichte im Forum, wobei man hier tendenziell zu dem Schluß kam, daß der Gendefekt zuerst bei der erkrankten Person gesucht werden müsste, was ja jetzt nicht mehr geht.
Die Vererbbarkeit ist, wie auch Miezel schrieb, sehr gering. Gleichwohl sind 10% aller Fälle erblich bedingt.

Wenn Deine Mutter und Deine Oma daran erkrankt sind, gehörst Du sicherlich erstmal zu einer starken Risikogruppe, was aber nichts über Dein individuelles Risiko aussagt. Zudem gibt es noch Querverbindungen zu anderen Krebsarten, deren Risiko auch steigt.

Es gibt Screeningprogramme, die in Heidelberg getestet werden. Sicherlich macht es Sinn, sich dort einmal mit einem Onkologen aus dem Pankreaszentrum zusammenzuschliessen und ihn zu befragen. Oder eben über den Tipp von Miezel in Leipzig, wenn es nahe liegt.

Das Screening, bzw. überhaupt diese Vorsorgegeschichten sind schon recht individuell zugeschnitten, da der Arzt ziemlich genau weiß, wonach er suchen muß. Früh erkannte Pankreascarcinome haben eine sehr gute Prognose. Das Problem ist eben, daß es ganz selten ist, daß sie einmal früh festgestellt werden. Es macht aber hauptsächlich dann Sinn, bzw. nur dann scheint es in der Masse gute Ergebnisse zu geben, wenn die Untersuchungen von einem wirklich auf diese Erkrankungen spezialisiertem Arzt vorgenommen werden. Ich würde es auf jeden Fall machen.

In Japan gibt es ein Screeningprogramm für Magenkrebs, Magencarcinome werden oft auch erst sehr spät festgestellt und sind ähnlich aggressiv. Magenkrebs war in Japan früher die häufigste Todesart bei Krebs. Inzwischen hat man durch das Screening eine völlige Entspannung erreicht, die Carcinome werden sehr häufig im Stadium I bereits gefunden, die Überlebensraten sind ähnlich gut wie in Europa bei Brustkrebs. Eine ganz wesentliche Verbesserung. (Dazu kommen dann noch bestimmte Chemotherapeutika, die aus medizinischen Gründen in Europa und Nordamerika nicht sinnvoll sind (S1) aber dort gut anschlagen, was wiederum Aufhänger für SARNA war, die Pharmafirmen als Bösewichte darzustellen, weil sie nur regional verkaufen, was ich versucht habe zu erklären, was aber offensichtlich nicht in ihr Weltbild passte (alle Pharmafirmen sind schlecht und verkaufen nur bestimmten Patienten ihre Medizin oder so) und dann ja offensichtlich zu ihrem entrüsteten Ausstieg aus dem Forum führte nachdem ich ihre Meinung nicht akzeptiert habe und der neuerlichen Entrüstung am Wochenende ("ich pinkele Dir ins Förmchen, wenn Du etwas gutes an Medikamenten findest und überhaupt ist alles falsch was Du sagst und Du suchst nach Anerkennung"). Naja. Fiel mir dazu nur ein.)

Versuch das mit der Vorsorge auf jeden Fall. Vielleicht kann Dir der Genetiker auch direkt Entwarnung geben. Ansonsten kannst Du das verbleibende Risiko, im Vergleich zu den meisten anderen hier, absolut minimieren. Auch wenn Du dafür gelegentlich Fahrten auf Dich nehmen mußt.

vG,
KL
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