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Alt 15.01.2008, 19:48
hetti1973 hetti1973 ist offline
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Standard AW: Wir sind so hilflos

Hallo,

heute waren wir mit meinem papa bei einem onkologen in einer privatpraxis. dazu haben wir uns entschieden, weil ich denke, die haben einfach mehr zeit als die ärzte im krankenhaus. der arzt ist ein bekannter meiner chefin und war ausgesprochen nett. er hat über eine stunde mit uns gesprochen und meinem papa auch ein paar mal gesagt, daß er ihn nicht heilen kann, sondern nur versuchen kann für eine gewisse zeit seine lebensqualität zu verbessern, na ja und eben mehr zeit. die letzten tage habe ich meinen papa kaum gesehen, weil er ja nur schläft. als wir heute mit ihm zum arzt sind, war ich total erschüttert, wie rasant es bergab geht. er ist total verwirrt. wir mußten ihm mehrfach sagen wo wir hin fahren, er fragte mich nach einer kollegin, die schon seit jahren nicht mehr bei uns ist und er kann kaum laufen. wenn wir ihn helfen wollen, fährt er uns an, wir sollen das lassen. beim arzt hat er eigentlich gar nichts verstanden. wir haben ihm gesagt, der arzt hat ihm mehrfach gesagt, er solle die tropfen wegen der kopfschmerzen nehmen, er wird davon nicht abhängig (das ist seine angst, weil er sein leben lang nie schmerzmittel genommen hat) und zuhause hat er behauptet, der arzt hat gesagt, er solle die nicht nehmen. meine mama nimmt oft seine hand oder versucht mit ihm zu kuscheln. er dreht sich dann weg von ihr. ich habe ihr gesagt, daß er das nicht so meint und merkt, sie solle das abweisen nicht so an sich rankommen lassen, daß liegt an der krankheit. es ist so schwer für sie, aber ich kann sie auch nicht wirklich trösten, es gibt nichts was ich ihr sagen könnte, was es leichter macht oder tröstet. am montag beginnen wir mit der therapie, ich bete dafür, daß sie anschlägt und die ihm mit meiner mama verbleibende zeit dadurch noch mal zu einer weiteren kostbaren erinnerung werden kann. das es ihm vielleicht sogar so gut geht, das sie noch mal vielleicht einen gemeinsamen urlaub zu ihrem haus in österreich machen können, wo sie mitte oder ende diesen jahres ganz hinziehen wollten und endlich das leben ohne arbeit genießen wollten.

ich wünsche allen hier viel kraft und zuversicht.

liebe grüße
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