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Alt 09.01.2008, 09:06
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Eisbaer*1 Eisbaer*1 ist offline
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Standard AW: NHl erkankung meiner Mutter

Guten Morgen Grit,

heute scheint es besser zu klappen mit dem Server.
Nur vorweg:
Ich kann Dir natürlich erzählen, wie es bei meiner Mama war, aber jede Erkrankung und jeder Mensch ist anders. So kann es bei ähnlicher Diagnose doch einen ganz anderen Ablauf/ Therapie geben.
Ganz wichtig, finde ich, ist auf jeden Fall, dass Deine Mutter Unterstützung in der Familie/Freunde erhält, die ihr Mut machen und Hoffnung geben, diese Zeit durchzustehen. Aber ich habe ja schon in Deinen Postings gelesen, dass Du für sie da bist.
Meiner Mutter ging es körperlich ganz gut bevor die Diagnose kam. Eigentlich ist die Krankheit nur durch einen Zufall erkannt worden, weil sie nämlich gestürtzt ist und sich dabei den Finger angebrochen hatte. Nach ca. 4 Wochen wurde ein Kontrollröntgenbild gemacht und da war der Knochen des ersten Fingergliedes weg! Daraufhin hat man den Rest des Knochens herausgenommen und pathologisch untersucht. Gleichzeitig wurde auch ein Gewächs auf der Haut herausgenommen und untersucht. Ein MRT des Kopfes zeigte einen Tumor und Auflösungen des Schädelknochens. (Die Ärzte hatten die Beule auf dem Kopf für ein Griesbeutel gehalten und wollten diesen schon entfernen) Nach 3 Wochen kam dann das Ergebnis: hochmalignes NHL der B-Zell Reihe mit Knochenbefall.
Sie hatte aber keinerlei Symtome: kein Gewichtsverlust, kein Nachtschweiß, kein Fieber. Wie gesagt, ihr ging es ganz gut.
Sie bekam auch eine Vorphasenchemo, 5 Tage lang, begleitend mit Hochdosis Kortison. Diese hat sie sehr gut vertragen.
Gestern hat sie den 3. Block ihrer Chemo abgeschlossen. Sie bekommt immer am 1. Tag Rituximab(Antikörper) und dann 5 Tage Chemo. 6 Blöcke sollen gemacht werden.
Bislang hat sie das alles sehr gut weggesteckt! Die Nebenwirkungen der Therapie halten sich in Grenzen. Im letzten Block war die Mundschleimhaut sehr stark entzündet, aber auch das hat sie in den Griff bekommen.
Nun ist diese Chemo auch auf Patienten abgestimmt, die älter als 55 Jahre sind. Vielleicht liegt die "gute" Verträglichkeit daran.?
Erste Erfolge haben wir auch zu verkünden: Zwischenstaging MRT hat gezeigt, dass die Lymphome zurückgehen!
Und das, nachdem die Ärzte anfangs gesagt haben, dass sie gar nicht wissen, ob diese Chemo überhaupt anschlägt. Heilungschanchen wären sehr schlecht, sagten sie.
Das zeigt doch wieder, dass die Ärzte auch nicht alles wissen. Lasst Euch da nicht entmutigen. Bei meiner Mutti wurde auch gesagt, dass dies eine ganz seltene Art von Lymphomen wäre und nun zeigt meine Mom ihnen, dass man diese auch besiegen kann!
In welcher Klinik wird Deine Mutter denn behandelt? Meine Mutter ist in Kiel und wir sind sehr zufrieden mit denen. Meine Mutter fühlt sich dort gut aufgehoben und man hat auch den Eindruck, dass die Ärzte sehr gründlich sind.
Ich kann Euch nur raten, verliert die Hoffnung nicht! Ich weiß, wie schwer es ist, sich dieser Diagnose zu stellen, am Anfang dachte ich auch, mir zieht es den Boden unter den Füßen weg, aber ich habe gemerkt, man wächst auch in diese Situation hinein.
Ich hoffe, dass es Deiner Mutter bald besser gehen wird und sie die Therapie gut verträgt.
Sicherlich lesen wir noch wieder von einander! Diese Forum hat mir auch sehr geholfen.

Ganz liebe Grüße,

Anja.
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Meine Mutter, 71 Jahre alt, hat diffus, großzellig, hochmalignes NHL der B-Zell-Reihe, mit Knochenbefall (Knochenauflösung), Stadium IV. Diagnose 24.10.2007.
Therapie nach dem GMALL-B-ALL/NHL 2002 Protokoll, 6 Blöcke.
Zwischenstaging 03.01.2008: Partielle Remission!!!
Remissionskontrolle am 05.03.2008: Komplette Remission!!!! Juhu!!!

Nach 6 Chemo-Blöcken: Abschlußuntersuchung am 07.05.2008 Ergebnis: Komplette Remission, Aufbau der angegriffenen Knochen! Geschafft!!

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