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Alt 01.01.2008, 13:42
Elke1967 Elke1967 ist offline
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Standard AW: Was kann ich für ihn tun

Liebe Michaela, bei meinem Papa wurde der Leberkrebs durch eine Routineuntersuchung festgestellt. Papa hatte bis dahin keinerlei Beschwerden. Er war insulinpflichtiger Diabetiker und im Rahmen seines Diabetesprogrammes waren im Januar 2007 wieder zahlreiche Untersuchungen fällig. Hierbei fiel ein erhöhter Tumormarker auf. Es folgten Ultraschall, CT, MRT usw. Am 20.03.2007 erhielten wir dann die niederschmetternde Diagnose. Eine Woche später kam Papa ins Krankenhaus. Nach mehreren Untersuchungen blieb dann nur noch die Hoffnung, dass man den Tumoren mit einer PEI (perkutane Ethanolinjektion=Alkoholeinspritzung) entgegenwirken könnte. Durch diese Einspritzung sollten die Tumore schrumpfen und so eingedämmt werden. Diese Therapie schlug bei Papa nicht an und wurde nach dem 3.Versuch eingestellt. Ab Juni bekam Papa dann das neue Medikament Nexavar. Er vertrug es gut, keine Nebenwirkungen, Papa und wir waren voller Hoffnung. Es war uns zwar bekannt, dass es auch "nur" lebensverlängernd sein sollte, aber Papa hatte keine Schmerzen und fühlte sich wohl, wir hofften... Am 03.07.2007 fiel Papa dann innerhalb weniger Stunden ins Leberkoma und wir bekamen ernüchternde Aussagen für die folgende Zeit. Papa erwachte aber wieder aus dem Koma und behielt keine Folgeschäden. Wir fuhren sogar noch gemeinsam eine Woche in Urlaub (sein größter Wunsch), auch das Nexavar wurde weitergeführt. Ab September hatte er dann aber massive Wassereinlagerungen an Beinen und auch im Bauchraum, die mit Medikamenten nicht mehr in den Griff zu kriegen waren. Mehrmals wurde er in der Klinik punktiert. Aber es lief bald schneller nach als es gezogen werden konnte. Auch die Laborwerte verschlechterten sich zusehends. In der Nacht vom 01. auf den 02.11.07 musste er dann mit dem Notarztwagen eingeliefert werden, da er schlimme Atemnot hatte. In der Klinik bekamen die Ärzte seine Beschwerden einigermaßen in den Griff, wir wurden aber aufgeklärt, was in den nächsten Wochen zu erwarten sei... Papa blieb weiterhin optimistisch, das hielt auch uns aufrecht. Ganz überraschend (sowohl für uns als auch für seine behandelnden Ärzte) verstarb Papa dann aber am 06.11.07 um 04.10 Uhr. Wir hatten noch so viele Pläne, nichts ist mehr wie es mal war, ich bin unendlich traurig...
Liebe Michi, das war meine Geschichte. Bei euch lief das ja alles entsetzlich schnell ab. Es tut mir so leid für dich, du hattest ja nur wenige Tage, viel zu wenig Zeit... Ich hatte noch Monate mit meinem Papa und kann es alles bis jetzt noch nicht richtig fassen... Ich grüße dich ganz lieb und wünsche dir Kraft, Mut und Stärke für die kommende Zeit. Dir und deiner Familie alles erdenklich Gute für das Jahr 2008. Ich denke an dich. Liebe Grüße von Elke

@Regina: ganz liebe Grüße auch an dich und alles Liebe und Gute für das neue Jahr. Das "Gift", das da eingespritzt wird wie du schreibst, ist meiner Meinung nach die "PEI-Therapie". Hierbei wird hochprozentiger Alkohol in die Tumore eingespritzt um das Tumorwachstum einzudämmen. Alles Gute für euch, liebe Grüße von Elke
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