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Alt 27.12.2007, 14:23
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BirgitF BirgitF ist offline
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Registriert seit: 09.09.2007
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Standard AW: Angst, dass wir daran zerbrechen

Hallo Rezzan,

irgendwie kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass Du Dich von mir zuckersüß und friedlich aggressiv angegriffen fühlst...

Daraufhin habe ich mein Posting nochmal durchgelesen um herauszufinden, wo es hakte. Es bestätigt sich wieder einmal, dass unterschiedliche Menschen bei Mails oder Postings ganz unterschiedlich zwischen den Zeilen lesen.

Als Unruhestifterin habe ich Dich nicht betitelt und hätte auch gar keinen Grund dazu gehabt. Ich habe schon verstanden, dass Du Deine Meinung sagen wolltest. Was hat Dich denn nun an meinem Posting so geärgert? War es folgender Satz?
"Kann es sein, dass Du Wölkchens Beiträge nicht richtig gelesen hast?"
Klar, ich hätte das Wort "richtig" durch "genau" ersetzen können. Hätte für mich die gleiche Bedeutung gehabt und hätte Dich wohl genauso geärgert...

Was aber aus Deinem Posting ganz klar und unmissverständlich hervorgeht, ist, dass Dir der Schutz des kleinen Bruders am wichtigsten ist. Du hast Recht, er ist noch nicht erwachsen und er braucht am meisten Hilfe. Ich hab schon 12-jährige erlebt, die selbständiger waren als so mancher Erwachsene. Aber das ist an dieser Stelle müßig...
Mich würde interessieren, was Du unternehmen würdest um ihm zu helfen? Was ist Deiner Meinung nach das Richtige? Wer sollte helfen? Besser als eine Vertrauensperson. Jugendamt? Kinderschutzbund? An welche Art der Hilfe denkst Du da? Er ist 12 und kann sich, wenn er das möchte, selbst ans Jugendamt oder an den Kinderschutzbund wenden und um Hilfe bitten. Schon klar, dass Du jetzt aufschreist, wenn Du das liest. So ist es nicht gemeint. Natürlich kann er das nicht allein. Natürlich muss er sich erstmal bewusst werden, in welcher Situation er da ist und dass er Hilfe braucht, dass er auch welche bekommen kann, wenn er das möchte. Aber das wird er nur durch eine Vertrauensperson verstehen oder erkennen.

Das alles hier ist sowieso spekulativ, weil wir gar nicht wissen, wie die Situation zu Hause ist. Theorie und Praxis weichen doch ziemlich stark voneinander ab. Kinder werden vom Jugendamt dann aus Familien "herausgenommen", wenn sie "körperlichen Schaden" erlitten haben. Und auch dann wird daran gearbeitet, dass die Situation sich bessert und sie wieder zurückkönnen. Denn eine "schlechte" Familiensituation ist immer noch besser als das beste Kinderheim... (mir fällt es immer wieder schwer, das zu glauben, aber es wird so gehalten).

Ja, das sind meine Gedanken dazu. Ach so, nur zur Erläuterung: mit friedvoll meine ich nicht, dass man seine Meinung nicht sagen darf sondern, dass man immer (!) darauf achten sollte, dass es nicht persönlich verletzend wird. Das sollte wichtig sein. Sonst ist es kein Meinungs- sondern ein Schlagabtausch...

Birgit
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