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Alt 26.12.2007, 20:05
Stefans Stefans ist offline
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Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 425
Standard AW: Angst, dass wir daran zerbrechen

Hallo Birgit,

Zitat:
Zitat von BirgitF Beitrag anzeigen
Puh Stefan, das ist nicht "Klartext", das ist brutal!
Das LEBEN ist nunmal mitunter brutal. Und zwar nicht das, was ich jetzt geschrieben habe - sondern vielmehr das, was Wölkchen seit Monaten mitmacht !!! Und schon vorher, bis sie ihre frühere Existenz aufgegeben hat, um zurück zur Familie zu ziehen - in der Hoffnung, helfen zu können. Was aus dieser Selbstaufgabe und Hoffnung geworden ist, kann man in diesem thread nachlesen...

Zitat:
Wenn ich das richtig sehe, kennst Du solche Situationen (Alkoholiker in der Familie) "nur" als Außenstehender, richtig? Außenstehenden fällt es immer (in jeder Situation übrigens) viel leichter, ein Urteil zu fällen bzw. sich eine Meinung zu bilden...
Richtig. Und das ist mir schon klar. Mein Schwiegervater stand mir nicht besonders nahe, deswegen konnte ich da leicht mit umgehen - kein Kontakt: sombody elses problem! Andererseits bin ich auch in der Lage (was man mir nun einfach glauben muss), mich von familiären Bindungen und Verpflichtungen zu distanzieren. Meine Eltern z.B. haben mir kaum Böses getan, im Gegenteil (zumindest finanziell), und sie sind ganz nette Leute. Trotzdem pflege ich aus leidlicher Erfahrung mit denen nur den "Minimal-Kontakt": einmal monatlich kurz telefonieren, einmal jährlich auf 2 Stunden zum Kaffee zusammen sitzen. Näher lasse ich die nicht an mich ran.

Zitat:
dann kann man so drastische Worte nicht brauchen. Das weiß man doch meist schon selbst.
(...)
Meinst Du, Du kannst die Situation beurteilen, wo Du doch nur, in groben Zügen, die eine oder andere Begebenheit geschildert bekommen hast?
Ich kann nur das "beurteilen", was ich hier lese. Und das, was ich da seit Monaten von Wölkchen und ihren Erfahrungen in ihrer Familie lese, macht mich unendlich wütend. Weil sie sich da (natürlich nur meine Meinung) dauerhaft etwas aufhalst und verantwortet, was eigentlich nicht ihr Problem ist. Und offenbar keinen Ausweg daraus findet. Und dass diese Ausweglosigkeit noch endlos andauern kann, macht mich wütend.

Zitat:
Ich finde auch, dass Wölkchen nicht jammert
Finde ich auch nicht, wollte ich auch nicht so verstanden wissen. Wenn das so angekommen ist, habe ich mich missverständlich ausgedrückt.

Zitat:
Soll sie denn
Ich weiss nicht, was jemand anders tun soll. Aus meiner Lebenserfahrung weiss ich nur, dass an folgendem Spruch etwas Wahres dran ist:

Es gibt immer tausend Gründe dafür, nichts zu ändern. Und nur einen einzigen dafür, etwas zu tun: man hält es einfach nicht mehr aus.

Für jeden kommt irgendwann die Zeit, wo er etwas nicht mehr aushält und deshalb aus reinem Selbsterhaltungstrieb gezwungen ist, Veränderungen herbeizuführen. Bei mir hat dieses "nicht mehr aushalten" nach völligem Zusammenbruch in der Klapsmühle geendet. Was ein Grund dafür ist, dass es mich so kirre macht, wenn ich zu sehen glaube, dass andere auf dem Weg "abwärts" sind und keine Anstalten machen, noch rechtzeitig die Kurve zu kriegen.

Zitat:
Es ist nicht so leicht, wie Du es darstellst!
Das weiss ich. Habe ich auch nicht behauptet. Das eigene Über-Leben ist mitunter schwer.

Viele Grüße,
Stefan
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