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Alt 22.12.2007, 00:57
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Standard AW: Leberkrebs-Angst vor der Zukunft

liebe floel, gott, wie gut ich dich verstehen kann. man ist wie betäubt und hndelt nur mechnisch. man hat aber auch so viel um die ohren mit den beerdigungssachen und den beileidsbesuchen das man alles so nebenher macht. erst am abend wenn es wieder ruhiger wird, und voarallen später im btt, da kommt wieder alles hoch. irgendwie tief im inneren hat man gewußt und gespürt das der geliebte mensch gehen wird, aber geglaubt, geglaubt hat man es nicht. und plötzlich ist es soweit und du glaubst du wirst gleich wach und deine mama kommt wieder hereinspaziert als wäre nichts gewesen.
ich rede heute noch sehr viel mit ihr und ich versuche immer in ihrem sinne zu handeln. auch das hilft mir ein wenig.
ich weiß nicht ob ich dir die geschichte an mamas totenbett erzählt habe. mama lag die letzten 24 stunden nur noch im tiefschlaf, ob es das koma war, das konnte mir auch der arzt nicht sagen. ich´habe sie immer gestreichelt und ihr gesagt das sie das beste sei was mir je begegnet ist. doch sie wollte gar nicht das ich sie streichele. zog immer wieder die hand weg. das kannte ich gar nicht von ihr. plötzlich sagte sie immer wieder: mama!mama!mama! ich fragte sie auch gnz leise ob oma da sei und sie sagte genau wie deine mama: ja! Dann fragte ich sie ob die oma sie abholen will und dann sagte mama: ich weiß nicht ! und immer wieder kamen die worte mama über ihre lippen (sie liebte ihre mama genauso wie ich meine und sicher du deine auch). plötzlich sagte meine mutter ganz ernergisch:"mama jetzt noch nicht".
mich hat das alles auch sehr stutzig gemacht und ich werde diese letzten worte von ihr wohl nie in meinem leben vergessen.
unsere mütter haben uns sicher kein theater vorgespielt, dazu waren sie zu krank. ich bin mir völlig sicher das ihre lieben sie abgeholt haben und sie in das licht geführt haben. und ich bin mir auch ganz sicher das meine mutter viel bei mir und ihren lieben ist. irgendwie spüre ich das und du wirst das auch spüren. dann rede ich mit ihr über meine sorgen und meine ängste und manchmal habe ich das gefühl ich weiß was sie mir antworten würde. die antwort gebe ich ir das selber. hört sich vielleicht jetzt alles blöd an, aber das sind meine empfindungen. von frau kübler ross habe ich auch schon ein buch gelesen. ich werde dir demnächst mal wunderschöne bücher schicken und du wirst sehen wieviel kraft und hoffnung du aus den ganzen berichten bekommen wirst. mir persönlichhat das viel gegeben. jeder muss halt mit seiner trauer irgendwie umgehen. ich hatte wie gesagt viel halt in den büchern und natürlich bei meiner familie.
ich denke viel an dich in dieser zeit und stelle es mir so furchbar vor, weil eben das weihnachtsfest vor der tür steht und ihr diesen schweren tag noch vor euch habt. ich glaube über weihnachten das könnte ich auch nur schwer ertragen, darum ist es gut wenn du dir etwas zum schlafen besorgt ha´st. auch wenn du kein tablettenfreund bist, ist jetzt egal, du nimmst sie ja nicht für immer, sondern nur in der ersten zeit nach dem tode deiner geliebten mama.
ich schicke dir ein dickes kraftpaket, denke viel an dich und werde für unsere mamas eine kerze anzünden. du wirst das schaffen,es wird wie im film für dich sein, aber es geht vorrüber und irgendwann geht es langsam wieder bergauf. ich weiß das!!!!
liebe grüße und laß dich fest drücken
michaele
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