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Alt 15.07.2003, 13:34
Gast
 
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Standard Malignes Melanom

Lieber Chris und liebe Birgit,

eine Impftherapie ist doch eine Therapie bei der der Patient mit eigenen Tumorzellen, die im vorher entnommen und speziell aufbereitet werden, behandelt wird, nicht?

Wie ist der Stand der Dinge bezüglich einer Therapie mit Monoklonalen Antikörpern (Proteinen, die sich an die Blöd-Zelle heften, damit das Immunsystem sie auffinden und ausschalten kann), die sich insbesondere bei metastasierenden Tumoren bereits einen Namen gemacht haben? Im Hinblick auf seltene Brustkrebsformen sowie das Hodgkin-Sydrom wurden ja schon Erfolge erzielt. Gibt es nicht auch so etwas für MM-Patienten? Hier eine kurze Info der Firma Merck, die sich jetzt auch mit Krebsbekämpfung beschäftigt.

Hoffnungsvolle Aussichten

Der monoklonale Antikörper Erbitux (Cetuximab) erkennt und attackiert das Molekül EGFR (engl.: Epidermal Growth Factor Receptor). Es kommt in großer Zahl auf der Oberfläche von Krebszellen vor. Docken Antikörper am EGFR auf der Oberfläche von Krebszellen an, lösen sie mehrere Mechanismen aus: Sie unterdrücken das Wachstum oder veranlassen die Krebszellen zur Selbstzerstörung, sie verringern die Blutzufuhr und damit den Nachschub für den Tumor und sie verstärken die Wirkung von Chemo- und Strahlentherapie.
Erbitux wird in Kombination mit Chemo- und Strahlentherapie sowie als Monotherapie auf seine Wirksamkeit gegen EGFR-tragende Tumore getestet. Erste klinische Studien zeigen, dass Patienten, die an Kopf-Hals- oder Darmkrebs erkrankt sind und auf herkömmliche Behandlungen nicht ansprechen, von dem neuen Wirkstoff profitieren.

Nach erfolgreichem Abschluss der klinischen Studien und des Zulassungsverfahrens kommt Erbitux voraussichtlich im Jahr 2004 zunächst in Europa auf den Markt. Weitere monoklonale Antikörper – darunter EMD 72000, der sich ebenfalls gegen EGFR richtet – sind bei Merck in der Entwicklung.


Neue Strategien im Kampf gegen Krebs

Das Ziel moderner Krebsforschung ist es, Tumorzellen anhand typischer Merkmale zu identifizieren und zu bekämpfen. Merck unterstreicht das Engagement auf diesem dynamischen Gebiet mit der Entwicklung gezielter Behandlungsformen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Krebsmedikamenten attackieren sie Tumorzellen und schonen gesundes Gewebe. Daher verursachen sie weniger Nebenwirkungen. Die Merck KGaA und ihre US-Tochtergesellschaft EMD Pharmaceuticals Inc. setzen auf die gezielte Krebsbekämpfung mit diesen neuen Behandlungsformen, die den Patienten mehr Überlebenschancen und eine bessere Lebensqualität versprechen.

Von den viel versprechenden Ergebnissen der Krebsforschung bei Merck sind vier strategische Ansätze zur gezielten Therapie in der klinischen Erprobung:

# Monoklonale Antikörper blockieren das Tumorwachstum.
# Impfstoffe lösen eine Immunreaktion gegen Krebs aus.
# Botenstoffe mobilisieren das Immunsystem.
# Hemmstoffe blockieren die Blutversorgung von Tumoren.
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