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Alt 07.12.2007, 17:55
Elli Elli ist offline
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Registriert seit: 21.06.2005
Ort: Düren
Beiträge: 1.329
Standard AW: Angst was falsches zu sagen...

Hallo fluni,

ersteinmal herzlich willkommen im Forum.
Ich denke bei Deinem Schwiegervater läuft eine palliative Chemo. D.h. lebensverlängernd und vor allen Dingen Lebensqualtät erhalten.
Bei läuft seit 2003 selber eine palliative Behandlung. Aber ich lebe ,und ich lebe gut mit der Krankheit.An meinen Tod denke ich noch lange nicht. Und ich schicke jeden in die Wüste,der mir erzählt,das es nicht mehr lange gut geht.Durch die laufenden Chemos habe ich meine Krankheit eigentlich ganz gut im Griff,und das schon seit einigen Jahren.Eine palliative Behandlung ist auch nicht auf Heilung aus,sondern wie bereits gesagt,auf lebensverlängerung und vor allen Dingen geht es darum die Lebensqualität zu erhalten.
Vielleicht versuchst Du deine pessimistischen Gedanken mal ganz nach hinten zu schieben. Freue Dich einfach ,das es Deinem Schwiegervater gut geht,und das er den Mut zu kämpfen hat.
Du hast recht,wenn Du schreibst: Der Tod kommt unweigerlich.Natürlich kommt der Tod irgendwann,aber er trifft jeden,und nicht nur Krebspatienten.
Wenn ich mir allerdings vorstelle,das meine Familie auch nur einen Gedanken zurt Zeit an meinen Tod verschwenden würde,würde ich echt sauer werden. Denn noch lebe ich ,und es geht mir gut!!!!!
Vielleicht sagst Du Deiner Schwiegermutter,das Du Deinen Schwiegervater bewunderst für den Kampfgeist den er an den Tag legt,und das Du immer für Sie da bist. Biete Ihr Gespräche an,wenn es Ihr einmal nicht gut geht. Gib Ihr einfach das Gefühl für sie dazusein.
Wir haben selber Freunde,die mich ganz normal behandeln und meine Familie auch. Sie helfen uns wenn es bei uns mal brennt,oder haben sich um unsere Kinder gekümmert.Wir lachen und weinen zusammen,feiern Feste und machen
auch sonst ganz viel zusammen. Wenn es mir mal nicht gut geht,dann habe ich immer einen Ansprechpartner .Durch den "normalen " Umgang mit meiner Krankheit und auch mit mir,habe ich zusätzlich an Lebensqualität gewonnen.
Ich habe es sogar geschaffft meine Krankheit ganz nach hinten zu schieben.manchmal will der Krebs noch einen Platz in der ersten Reihe,aber das lasse ich nicht zu. Das gleiche erwarte ich auch von meinem Umfeld.
Ich bin mir sicher,das ,wenn der Zeitpunkt kommt,wo ich gehen muss,werde ich auch dieses Thema ansprechen.Aber noch ist es nicht soweit.
Gehe einfach davon aus,das für Deinen Schwiegervater auch der Zeitpunkt noch nicht gekommen ist,und freut Euch gemeinsam mit Ihm,wenn es Ihm gut geht.
Wenn Dein Schwiegervater jedoch über das Themal sprechen möchte,dann biete Dich an. Vielleicht kann er seine Wünsche und Vorstellung schriftlich niederlegen.Dann ist für den "Ernstfall" vorgesorgt,und Deine Schwiegermutter wird im Moment nicht belastet.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles gute

Liebe Grüsse
Elli
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