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Alt 09.11.2007, 20:43
sanne2 sanne2 ist offline
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Registriert seit: 17.08.2005
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Standard AW: Wie kommt der Tod?

Liebe Sonja,
es ist ganz schrecklich was Ihr zur Zeit mitmachen müsst!
Den eigenen Vater so leiden zu sehen und nicht helfen zu können, dermaßen machtlos zu sein, ist eine schwere Bürde.
Paracetamol hilft bei derartigen Kopfschmerzen überhaupt nicht, man gibt eigentlich Morphin. Da Dein Vater aber alle Schmerzmittel verweigert, könnt Ihr nichts weiter unternehmen.
Das Kortison abzusetzen beschleunigt nun das Ende seines Leidens, Du verstehst mich hoffentlich richtig. Es wird sich jetzt wieder ein Hirnödem bilden, oder ein bereits bestehendes vergrößern und Dein Vater wird irgendwann einschlafen.
Ich bin kein Fachmann, arbeite aber auf einer Neurochirurgie und habe so einiges miterlebt.
Es ist für die Angehörigen sehr schwer die Veränderung einer geliebten Person miterleben zu müssen. Gerade bei Hirntumoren verändern sich die Menschen und ich habe eine Hochachtung vor den Angehörigen die es bis zum Schluss schaffen ihre Liebsten zu betreuen.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter ganz viel Kraft um das alles durchzustehen.
Es gibt ein Medikament das angstlösend und beruhigend wirkt, ohne die Lebensqualität einzuschränken. Es nennt sich Tavor und wird nur unter oder auf die Zunge gelegt, dann zerfällt es und die Wirkung tritt ein.
Vielleicht könntet Ihr Deinen Vater dazu überreden es zu nehmen, denn für ihn ist der Zustand ja richtig schlimm. Er wird fürchterliche Ängste haben!
Ich grüße Dich herzlich
Sanne
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